Entmündigung
Die Diskussion um das Rauchverbot für Jugendliche bis 18 Jahren zeigt wieder einmal deutlich die Ideenlosigkeit der österreichischen Politik. Während in vergangenen Zeiten die Jugendlichen ihre Raucherfahrungen abseits der Öffentlichkeit „sammelten“, ist es heute Usus, ab diesem Alter dies in der Gemeinschaft zu vollziehen. Die Frage, ob ein 16-Jähriger reif genug ist, an der Wahlurne eine Entscheidung zu treffen, steht krass im Gegensatz, ihn bei dieser Frage zu entmündigen.
Die ins Spiel gebrachte Frage der möglichen Belastung durch das Rauchen wird durch ein aktuelles Beispiel vollkommen entlastet, der bekannte Univ. Prof. Dr. Dr. h. c. Christoph Zielinski hat nach einer Untersuchung des in Kürze zur Inthronisation vorgesehenen Alexander Van der Bellen wörtlich die Aussage gemacht, „der ist super beinand“. Ein großes Vorbild für unsere Jugend.
Magdalena Kastner, Ferndorf
Verkaufsverbot
Der gesetzliche Jugendschutz drückt aus, in welchen Bereichen einer Gesellschaft Jugendliche besonders schützenswert sind. Höchste Zeit, dass der Jugendschutz zu Tabak endlich auf 18 Jahre angehoben wird! Denn Tabak ist ein hochgradig gefährlicher Stoff. Wichtig ist, nicht nur Jugendliche in die Pflicht zu nehmen, sondern auch jene, die Tabak verkaufen. Es muss also nicht nur um ein Rauchverbot gehen, sondern auch um ein Verkaufsverbot an Unter-18-Jährige. Österreich würde auch endlich international aufholen. 24 EU-Staaten haben bei Tabak bereits einen Jugendschutz bis 18 Jahre.
Waltraud Posch, VIVID – Fachstelle für Suchtprävention, Graz
Wer kontrolliert?
Als unter 18 Jähriger darf man wählen und auch den Führerschein erwerben. Aber rauchen sollte man nicht dürfen, das ist doch mehr als absurd. Sicher ist rauchen nicht gesund, das wissen wir alle. Aber man übertreibt mit den Verboten. Und alles was verboten wird, ist für die Jugend noch viel interessanter. Wir müssen nicht alles dem Ausland nach machen. Und wer soll das bitte kontrollieren? Es sind auch andere Dinge im Leben nicht gesund.
Ernst Pitlik, Wien
Überfällig
Leitartikel: „Um Tschiklänge näher“, 4. 1.
Thomas Golser trifft in seinem Leitartikel den Nagel exakt auf den Kopf, wenn er schreibt, dass es unbegreiflich ist, warum in Österreich nicht schon längst ein Verkaufsverbot von Tabakwaren an unter 18-Jährige und ein generelles Rauchverbot in der Gastronomie gilt. Die Ursachen hierfür können ganz offensichtlich nur monetärer und klientelwirtschaftlicher Natur sein. Die verfehlten halbherzigen Regelungen der vergangenen Jahre stellen ebenfalls ein schwieriges Erbe dar. Das Versagen der Gesundheitspolitik, die sich scheinbar von allen möglichen Interessen leiten lässt, nur nicht vom Gesundheitsinteresse der Bevölkerung, ist in diesem Bereich offensichtlich und monumental. Die richtigen Lösungen zu finden ist es allerdings nie zu spät. Sowohl ein Rauchverbot für unter 18-Jährige wie auch ein generelles Rauchverbot in der Gastronomie sind längst überfällig.
Andreas Hofer, Wenigzell
Wer wählen kann ...
Wenn jemand bei den Bundes-, Landes- und sonstigen Wahlen zur Urne gehen darf, erwarte ich von ihm, dass er auch entscheiden kann ob er/sie zur Zigarette greift oder nicht.
PS: Wird das dann auch so genau überwacht wie z. B. das Handyverbot am Steuer?
Hans Alois Glanz, Knittelfeld