Ergänzend zur penetranten Huldigung zum 70er des niederösterreichischen Landesfürsten Erwin Pröll auf zwei Seiten am Heiligen Abend, verfasst offenbar von einem Hofberichterstatter, möchte ich die renommierte Journalistin Anneliese Rohrer zitieren, die in einer Glosse in der Presse unter anderem von öffentlichen Wutausbrüchen des Jubilars berichtet, wo er zum Beispiel einen kritischen Pfarrer vor der Gemeinde niedermachte (O-Ton auf Youtube erlebbar). Wenn Herr Sittinger schreibt, dass der Landesvater Pröll sich niemals der Illusion unbegrenzter Machtfülle hingab, kann man nur hoffen, dass er es selbst glaubt. Zahlreiche Presseberichte zum 70er des Potentaten zeichnen ein sehr differenziertes Bild seiner Machtausübung in Niederösterreich. Vergessen hat er auch die Bescheidenheit des Landesvaters, die sich darin zeigt, dass er nur 3000 Gäste –vom Herrn Kardinal abwärts –ins Kloster Göttweig geladen hat.
Abschließend wäre es interessant zu erfahren, warum der Herr Chefredakteur diesen Geburtstag für Kärnten und Steiermark so bedeutend findet, dass eine zweiseitige Aufmachung gerechtfertigt ist.
DI Günter Lackner, St. Michael