Es ist nicht kommentarlos hinzunehmen, dass unser Außenminister die Worte der deutschen Bundeskanzlerin als „Gelabere“ bezeichnet. Offensichtlich will Herr Kurz damit die Entscheidungen im Zuge des leichten Überschwappens der Flüchtlingskrise nach Europa im Jahr 2015 diskreditieren. Als Opportunist ist er darauf aus, den Schaden anderer für sich selbst zu nutzen. Die Flüchtlingskrise ist noch lange nicht vorbei. Und sie hatte schon lange vorher begonnen. Derzeit befinden wir uns wohl im Auge des Hurrikans, denn alle politischen Konstruktionen im Zusammenhang mit den Ursachen der Flüchtlingskrisen sind äußerst fragil. Menschen, die nichts mehr zu verlieren haben, scheren sich nicht um Sebastian Kurz. Sie werden weiterhin alles tun, um nach Europa zu kommen.
Es muss festgehalten werden, dass 2015 durch die Ansage von Frau Merkel große humanitäre Katastrophen vermieden wurden. Es entstand eine beispiellose Welle der Hilfsbereitschaft und Solidarität. Wir haben gezeigt, was wir alles schaffen können, und sind noch längst nicht am Ende. Wir brauchen allerdings mehr Mutmacher(innen) und nicht Menschen, die solche verachten.
Markus Saueregger, Dellach