Die Zweifel wachsen, ob Donald Trump tatsächlich der rechtmäßig gewählte Präsident der USA ist. Worüber man sich als Mitteleuropäer wundern darf, ist das anachronistische System, nach dem in der führenden Supermacht der Welt diese Wahl immer noch durchgeführt wird. Konzipiert als indirekte Wahl, bei der Wahlmänner nach dem Mehrheitswahlrecht gewählt werden und nicht der Präsident selbst, stammt das Wahlsystem der ältesten Demokratie der Welt (Selbsteinschätzung der Amerikaner) aus Zeiten, in denen die Postkutsche und berittene Kuriere die Werkzeuge der Kommunikation waren.
Dazu kommt, dass nicht jede Stimme gleich viel wert ist. Nur circa die Hälfte hat vom Wahlrecht Gebrauch gemacht. Gerade dort, wo angeblich modernste Abstimmungstechnik verwendet wurde, sind jetzt auch Zweifel über die Richtigkeit der Ergebnisse aufgetaucht.
Dass die Nicht-Präsidentin Hillary Clinton über zwei Millionen Stimmen mehr bekommen hat als Donald Trump, legt nahe, dass dieses Wahlsystem dringend einer Frischzellenkur bedarf. In der nicht nur waffentechnisch, sondern auch medial hochgerüsteten Finanz-Oligarchie USA sind heute Show, Tarnen und Täuschen und wenig Glaubwürdigkeit die Ingredienzien einer Präsidentenwahl.
Erhard Vallant, Klagenfurt
Ausgerechnet Trump
Ausgerechnet der Kandidat, der bereits vor der Wahl von Wahlfälschung gesprochen hat und davon, einen Sieg seiner Gegnerin keinesfalls anzuerkennen, spricht jetzt seinen Gegnern das Recht auf Nachzählung in einigen Bundesstaaten ab. Vergleiche mit der österreichischen Wahl sind nicht beabsichtigt, liegen aber auf der Hand.
StD. Heinz R. Gallist, Graz
Aufschreie
Experten raten Hillary Clinton jetzt zur Wahlanfechtung wegen eventueller Computer-Manipulationen, ohne Beweise zu liefern. Die Welt schreit auf! In Österreich muss die Bundespräsidentenwahl nach einem Entscheid des Verfassungsgerichtshofes wegen weitgehend formaler Mängel am 4. Dezember wiederholt werden. Europa schreit auf!
Sofort kündigen sich scharenweise Journalisten und sogar OSZE-Beobachter in Österreich an. Das erinnert an die rechtswidrigen EU-Sanktionen im Jänner 2010 wegen der FPÖ-Regierungsbeteiligung nach einwandfreien, demokratischen Wahlen. Sicher wäre jetzt deutlich mehr Nationalstolz und Gelassenheit angesagt. Österreich hatte sich damals und hat sich auch heute nichts vorzuwerfen!
Vielleicht werden eines Tages die Wahlen ohnehin von denjenigen Kandidaten gewonnen, welche die besten Juristen und Computerspezialisten an Bord haben?! Bei „Superdemokraten“, wie Putin, Erdogan & Co. gelten ohnehin andere Spielregeln.
Dr. Knut Schiecke, Moosburg