Mit Entsetzen habe ich das Interview mit Andrä Rupprechter gelesen, indem er sich gegen die negative Auszeichnung Österreichs mit „Fossil des Tages“ bei der Klimakonferenz in Marrakesch zur Wehr setzt. Er tut das mit derart fadenscheinigen Argumenten, ohne Enthusiasmus oder Visionen für die Zukunft, dass einem um die österreichische Klimapolitik angst und bange werden könnte.
Der Treibhauseffekt interessiert sich weder für Wirtschaftswachstum noch für Relationen. Deutlich weniger Treibhausgase dürfen in die Atmosphäre gelangen, und zwar in absoluten Zahlen! Wenn er im Klimaschutz etwas bewegen möchte, reichen kleine Korrekturen des Steuersystems, Teilverbote und ein paar Förderungen nicht aus, sondern es muss in allen Bereichen mit viel Engagement und einem Mix tief greifender Maßnahmen gearbeitet werden. Auch vor Tabus darf man sich nicht scheuen. Österreich und Europa haben das Potenzial dafür. Gerade in einer Zeit, in der der große Bruder USA andere Wege zu gehen scheint, sollte Europa die Gelegenheit nutzen, sich zu emanzipieren und die Vorreiterrolle im Klimaschutz weiter ausbauen und zu seiner Verantwortung gegenüber dem Rest der Welt stehen!
Barbara Lepuschitz, Villach