Es ist unserer bestenfalls oberflächlichen Auseinandersetzung mit dem Islam und unserer Einstellung der eigenen Religion gegenüber geschuldet, dass es meistens Muslime sind, die uns vor einer unheilvollen Entwicklung einer Islamisierung Europas warnen.
In einem säkularen Staat sehen wir zu recht Religion als Privatangelegenheit an und übersehen (oder wollen es nicht sehen), dass der Islam seit seiner Entstehung untrennbar mit der Lebens- und Staatsordnung verbunden ist. Zur eigenen Beruhigung hat der Westen die Begriffe Islam (private Einstellung zur Religion) und Islamismus (politische Instrumentalisierung dieser Religion) erfunden. Eine Trennung, die ursprünglich von Muslimen als unsinnig angesehen wurde. Später kam man allerdings darauf, wie praktikabel dies ist. Nun kann man alle Gräueldaten, die im Namen des Islams verübt werden, auf den Islamismus abschieben, der ja angeblich nichts mit dem Islam als Religion zu tun hat. Dazu bemerkte der Kolumnist Henryk Broder treffend, diese Trennung wäre so, als würde man behaupten, Alkoholismus hätte nichts mit Alkohol zu tun. Oder wie es der Islamwissenschaftler Tilman Nagel ausdrückt: Islam und Islamismus sind solange nicht voneinander zu trennen als Koran und Sunna als absolut für alle Zeiten gelten.
Die Hoffnung auf die Entstehung eines Euro-Islam sehe ich nicht realistisch. Er würde bestenfalls eine verschwindende Minderheit der Muslime erfassen. Ihr Glaube würde zu viel an Identität verlieren.
Peter Streit, Friesach
Die reine Wahrheit
Man kann der Kleinen Zeitung nur dazu gratulieren, so ein Interview in Österreich überhaupt zu bringen, denn es birgt darin nur die reine Wahrheit! Und sogar mit seinem vorletzten Absatz bezüglich des lammfrommen FPÖ-Kandidaten Hofer hat er (vielleicht gar nicht so gewollt) bestätigt, dass Politiker nie ihr wahres Gesicht zeigen, um eben Wahlen doch gewinnen zu können, und Ausnahmen bestätigen Gott sei Dank die Regeln!
Franz Hödl, Seiersberg
Werte verteidigen
Danke für diesen Artikel; da dieser von einem Moslem geschrieben wurde, ist die Schlussfolgerung glaubhaft. Man stelle sich vor, ein Österreicher würde diese Aussagen machen, er wäre als Rechtsradikaler gebrandmarkt. Leider haben manche einen Tunnelblick bzw. wollen die Realität nicht wahrhaben.
Wann wird unser Wertesystem (wenn überhaupt noch vorhanden) dagegen auftreten und unser freies Leben verteidigen?
Herbert Illmeier, Graz
Unsinn
Ich hingegen fürchte mich vor Literaten, die solchen Unsinn im Interview von sich geben, Juroren, die solchen Literaten (unter anderen Preisen) den Deutschen Friedenspreis verleihen und Medien, die solchen Preisträgern eine Plattform bieten.
Heimo Suntinger, Treffen