Donald Trump hat die Wahl – souverän – gewonnen. Und der US-Kongress ist komplett in der Hand der Republikaner – eine enorme Hilfe für den zukünftigen Präsidenten in seinen Entscheidungen. Der Blätterwald rauscht gewaltig. Wenige treffen den Punkt. Wie so oft ist es der Chefredakteur der Kleinen Zeitung, Hubert Patterer! „Dünkelhaftes, anklagendes Entsetzen über den Wahlsieg Trumps ist fehl am Platz.“ Chapeau, Hubert Patterer! Und ein zweiter sticht mit seiner Einschätzung hervor: Wolfgang Waldner, österreichischer Botschafter in Washington: „Ich denke, man muss Realist sein und professionell mit dem Ergebnis umgehen. Trump ist ein erfahrener Geschäftsmann. Meine persönliche Meinung ist, dass auch er sich professionell verhalten wird. Seine Siegesrede war sehr konziliant. Er hat Clinton gewürdigt und angekündigt, das Land einen und zusammenführen zu wollen.“

Natürlich ist die Wahl Trumps eine schallende Ohrfeige für das Establishment, für selbstgefälliges Verhalten von Journalisten, Selbstbeweihräucherung von Politikern und eine unerhörte Arroganz selbst ernannter Eliten. Die „Elite“ hat es versäumt, Carlo Schmid, ehemaliger SPD-Politiker, zu studieren: „Eine Bildungsschicht ist aber nur dort wirkliche Elite, wo sie sich nicht außerhalb stellt und wo sie nicht glaubt, sich oberhalb stellen zu müssen, sondern wo sie sich als Mitgestalter der Leitbilder und der Ordnungen eingliedert und sich dabei trotz ihrer numerischen Unterlegenheit als wirksamer Faktor bewährt.“

Die Ähnlichkeiten in den USA und Europa sind frappant! Wahlvorhersagen bestätigen sich nicht mehr, die „Eliten“, die für das Desaster verantwortlich sind, werden hinweggefegt werden! Zuwanderung und Angst vor Arbeitslosigkeit waren in den USA stimmentscheidend. Wie in Europa, wie in Österreich! Die Bürger begehren auf, und das ist auch gut so!

Rudolf Prill, Köttmannsdorf