Mit Interesse habe ich die verschiedenen Kommentare und Meinungen in der Sonntagszeitung gelesen. Viele wundern sich, dass Donald Trump Chancen auf das Präsidentenamt hat, der als ignoranter, chauvinistischer, polternder Milliardär dargestellt wird, der keine Ahnung von Politik hat. Nur wie hat er es dann zum Milliardär gebracht, wenn er so „dumm“ ist? Soweit ich weiß, benötigt ein/e PolitikerIn keinen Befähigungsnachweis! Und nicht wenige der BerufspolitikerInnen haben sich mittels Ellbogentechnik in ihr Amt gebracht. Heute geben sie sich als Menschenfreund aus und denken (zwar nicht alle) doch zuerst an die eigene Brieftasche. Nun, wer glaubt, die Wählerschaft bemerke dies nicht, irrt sich gewaltig. Weshalb bleiben immer mehr Menschen den Wahlen fern oder entscheiden sich für links- oder rechtspopulistische Parteien? Weil sie hoffen, dass die „Freunderlwirtschaft“ des herrschenden Partei-/Polit-Establishment aufgebrochen wird und Politik nicht hinter verschlossenen Türen gemacht wird. Nur wie das Beispiel Jörg Haider zeigt, verhalten sich Populisten genauso schamlos, wenn sie erst einmal am „Futtertrog“ sind. Anstelle von vielen Politberatern, spin-doctors und Meinungsforschern reicht es meiner Einschätzung nach vollkommen aus, auf öffentlichen Plätzen mit den Menschen zu reden, deren Sorgen und Nöten zuzuhören und vor allem deren Vorschläge ernst zu nehmen. Wie wussten schon die Römer: „Vox populi, vox dei“.
Michael Tyl, Lieboch