Leserbriefe zu „Ist dieses Kunst-Plakat freie Meinung?“ und Aufwecker: „Maximales Interesse“, 19. 9.
In Österreich ist die Freiheit der Kunst durch die Verfassung geschützt. Kritik am Rechtsextremismus wird in diesem Land meiner Wahrnehmung nach öfter mit Berufung auf das Verbotsgesetz durch die Exekutive sanktioniert als rechtsextreme „Einzelfälle“. Es stinkt im Staate Österreich. Dr. Hans Peter Meister, Graz

Lächerlicher Vorwurf

Wer erinnert sich noch: Nachdem die Grünen in den Nationalrat eingezogen waren, entrollte Andreas Wabl im Parlament eine Hakenkreuzfahne, als Protest gegen Waldheim. Er wurde der Wiederbetätigung beschuldigt! Auch Yoshinuri Niwas Kunstaktion wird der Mantel der Wiederbetätigung umgehängt. Lächerlich.

Am lautesten schreit wieder die FPÖ. Wenn man dem Basilisken einen Spiegel vorhält, sieht er sein Bild und behauptet, der Spiegelvorhalter sei der Basilisk. emer. Prof. Wolfgang Woess, Graz

Öffentliche Mittel

Als Künstler darf man im Vergleich zum Normalbürger viel. Etwa als „Größter Verbrecher aller Zeiten“ beim Opernball vorfahren oder wie jetzt, Vergleiche zum Dritten Reich herstellen. Viele Künstler und Veranstaltungen sind von öffentlichen Mitteln abhängig, weil sie von ihrer Kunst nicht leben können. Der steirische herbst kostet unglaublich viel. Wenn also linke Ansichten im öffentlichen Raum kundgetan werden, dann auf eigene und nicht auf Kosten der Steuerzahler. Markus Bernhart, Deutschlandsberg

Kostspieliger Schrecken

Jeder, der noch Latein in der Schule gehabt hat, kann zwischen dem „genitivus subjectivus“ und dem „genitivus objectivus“ unterscheiden. Im ersteren Falle bedeutet „horror patriae“ der Schrecken, der vom Vaterlande herrühre, im letzteren der Schrecken, der dem Vaterland erwachse. Seit mehr als einem halben Jahrhundert hat der steirische herbst „Schrecken“ erregt, indem sich die Betreiber — letztlich mit unseren Steuergeldern — jedes Jahr einen in meinen Augen neuen kostspieligen Unsinn einfallen lassen. Daher soll sich diese Gesellschaft endlich über private Sponsoren allein finanzieren! Karl Müller, Hart bei Graz