Leserbriefe zu „Verkehrstote: ‚Wir sind abgestumpft‘“, 12. 9.

Es gab 17 Verkehrstote in einer Woche, im Schnitt fast täglich ein Verkehrstoter in Österreich, und das „obwohl Österreich sichere Autos und Straßen habe und notfallmedizinisch gut gerüstet sei“. Das Wichtigste ist aber der Mensch, der hinter dem Lenkrad sitzt! Und endlich wird klar ausgesprochen, dass Österreich das Land der Raser ist, zu schnell fahren ist bei uns gang und gäbe. Das entspricht meiner täglichen Erfahrung auf der Straße. Man wird schon zum Verkehrshindernis, wenn man die zulässige Höchstgeschwindigkeit nicht überschreitet. Drängeln und rücksichtslose Fahrweise sind bei Umfragen immer wieder der Hauptkritikpunkt an anderen Verkehrsteilnehmern, jedoch nimmt dieses Verhalten immer mehr zu.

Hier könnten wir viel von den skandinavischen Ländern und England lernen. Dort ist das Autofahren entspannter. Ich glaube, dass die Tempolimits ausreichen, aber sie müssten auch eingehalten und kontrolliert werden. Das Geld liegt sprichwörtlich auf der Straße und es wundert mich, dass diese Einnahmequelle nicht genützt wird. Man könnte so „zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen“. Aber möglicherweise ist die Angst davor, Autofahrer (Wähler) zu verärgern, zu groß. Dann stimmt der Befund leider, dass wir gegenüber Verkehrstoten abgestumpft sind.
Dr. Hartwig Moser, Lieboch

Angst und Stress

Leider herrscht auf den Straßen zum Teil Anarchie. Besonders im ländlichen Raum. Die Reife fehlt einfach bei vielen, für die diversen Boliden und Motorräder. Egoismus, Ignoranz und Dummheit sind oft zu finden. So ist schon fast jede Ausfahrt mit Angst und Stress verbunden. Reinhard Gasser, Vasoldsberg 

Warnhinweise

Kein Wunder, dass es Probleme im Straßenverkehr mit meist jungen Motorrad- und Autolenkern gibt, werden doch die Motorsportler in allen Medien als Helden gefeiert. Motorsportberichte brauchen wie bei den Zigarettenpackungen Hinweise, dass der Motorsport durch Umweltbelastung und negative Vorbildwirkung unsere Gesundheit belastet und auch zu zahlreichen Verkehrstoten führt. Dr. Robert Neunteufel, Knittelfeld

Auf nasser Straße

Rund um Mariazell sind viele Motorradfahrer unterwegs, zu viele und die meisten viel zu schnell. Und dann kommt ein Motorradfahrer auf der nassen Straße zu Sturz und verletzt sich schwer.

Wie tragisch, die nasse Fahrbahn ist schuld, was sonst. Robert Schrittwieser, Gollrad

Zurück zum Problem?

Dass die Geschwindigkeitsbegrenzung auf 100 km/h auf Autobahnen („Luft-110er“) zu einem Rückgang der Luftverschmutzung durch den Straßenverkehr führte, ist ja sehr erfreulich – dabei sollte man aber nie vergessen, dass es zu dieser Verbesserung vor allem dadurch kam, weil bei niedrigeren Geschwindigkeiten auch weniger Abgase und Feinstaub produziert werden!

Wenn man auf diesen „Luft-100er“ gerade deshalb jetzt verzichten würde, dann ist als Folge wohl mehr als logisch, dass auch die gesamte dadurch verursachte Umweltverschmutzung wieder zu ihrem (viel zu hohen!) Ausgangswert zurückkehrt: Ist es wirklich das, was wir (!) wollen ...? Dr. Kurt Stoschitzky, Gleisdorf