Leserbrief zu ,Peitschen‘-Sager: Breite Empörung über Vilimsky, 19. 7.

Der Gedanke geht der Tat voraus, wie der Blitz dem Donner“ (Heinrich Heine). Nun haben wir zwei Mal Einblick in die Frauenpolitik der FPÖ bekommen. Im Herbst 2023 droht Erwin Angerer, dass er Beate Pretter „herprügeln“ werde. Vilimsky droht im EU-Parlament, die „drei Hexen die Peitsche spüren zu lassen“.

Beide Reden waren wohlvorbereitet, sind nicht im Affekt am Wirtshaustisch und anscheinend ohne Einfluss von Substanzen erfolgt. Ich hoffe sehr, dass dies bei der kommenden Wahl bedacht wird.
Brigitte Messner, Klagenfurt

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Weitere Eskalation

Gerade in einer Zeit, in der Frauen und Mädchen ohnehin im Alltag und in den sozialen Medien immer mehr unter Druck geraten, ist die Aussage des EU-Abgeordneten Vilimsky besonders zu verurteilen. Die Gewalt gegen Frauen nimmt immer mehr zu, gerade Österreich ist bei Femiziden leider vorne dabei. In sozialen Netzwerken sind besonders Politikerinnen das Ziel von Hass-Postings. Haben manche Männer wirklich so viel Angst vor starken Frauen, dass sie diese so heruntermachen müssen? 

Ursula von der Leyen, Roberta Metsola und Christine Lagarde sind mit großer Mehrheit vom EU-Parlament in ihre Ämter gewählt worden, egal ob dies der einen oder anderen Fraktion nun passt oder nicht. Nun diese weibliche Führungsriege in der EU als Hexen zu bezeichnen und sie mit dem Auspeitschen zu bedrohen, ist als weitere Eskalation auf diesem Gebiet zu werten. Susanne Freigassner-Riederer, Steinhaus

Im Mittelalter

FPÖ-Harald Vilimsky, seines Zeichens extremer Kritiker der EU und gleichzeitig Spitzenverdiener auf Kosten ebendieser EU, bezeichnet drei der neu gewählten führenden Politikerinnen als „politisches Hexentrio, das diesen Kontinent in den Abgrund führt, und wir werden sie die Peitsche spüren lassen“. Unfassbar, welch Frauenverachtung und Gewaltbereitschaft er absondern darf, ohne dass dies irgendjemanden in seiner eigenen Partei zu zumindest relativierenden Wortmeldungen animiert. Ich dachte, die Zeit der Hexen- und Schauprozesse hätten wir seit dem Mittelalter überwunden – die FPÖ holt sie wieder in die Gegenwart zurück. Hermann Papst, Graz

Nicht wählbar

Vilimsky hat sich durch seine Aussage über die Spitzenpolitikerinnen in der EU nicht nur als EU-Abgeordneter disqualifiziert, sondern auch aufgezeigt, wie die FPÖ tickt. Die Zeiten, in denen erfolgreiche Frauen als Hexen bezeichnet wurden und mit der Peitsche gezüchtigt werden mussten, sind Gott sei Dank lange vorbei. Es ist für mich unverständlich, dass so viele Menschen der FPÖ (nach Umfragen) die Treue halten, obwohl Spitzenfunktionäre wie Vilimsky sofort aus dem Amt eleminiert gehörten und eine Partei mit solchen Funktionären nicht wählbar sein kann.
Rudolf Stadler, Breitenau

Vorsicht, Sarkasmus!

Herr Vilimsky: Welch ein Mann! Welch ein Mensch! Welch ein Format! Welch ein Niveau! Welch eine personifizierte Großartigkeit mit hoher Bezahlung! Dr.in Helene M. Socher, Klagenfurt

Nur falsche Wortwahl

FPÖ-EU-Mandatar Vilimsky hat die EU-Spitzenpolitikerinnen Roberta Metsola, Ursula von der Leyen und Christine Lagarde bei einem Pressegespräch in Straßburg als „politisches Hexentrio“ bezeichnet und hinzugefügt, dass diese drei (Damen) „diesen Kontinent in den Abgrund führten“! Ich finde die Diktion (Hexen) auch überzogen und grenzwertig.

Aber in der Sache hat er durchaus recht! Gegen Kommissionspräsidentin von der Leyen laufen Prozesse wegen einer ominösen und undurchsichtigen Impfstoff-Beschaffung, sie stellt sich gegen irgendwelche „Friedens-Versuche“ oder -Gespräche im Ukraine-Krieg. EZB Chefin Lagarde hat das EZB-Mandat und die betreffenden Verträge völlig überzogen, die fast bankrotten Südländer bzw. deren Banken an den Verträgen vorbei finanziert, und durch das Anwerfen der Geldpresse die Inflation beheizt. EU-Parlamentspräsidentin Metsola ist nicht fähig, die grassierende Korruption im EU-Parlament einzustellen. Also?
Manfred Waldner, Fulpmes

Keine Reaktion

Ein politisches Hexentrio, das man die „Peitsche spüren lassen“ werde – zu Recht der Ein- und Widerspruch nahezu aller politischen Lager und Zuordnung des von Harald Vilimsky Gesagten in das Jenseitige. Und mit „nahezu aller“ meine ich die auch nach Tagen fehlende und dem Gesagten entsprechende Reaktion vonseiten der FPÖ (zumindest ist mir eine derartige nicht zugänglich). Nicht einmal deren Frauensprecherin im Nationalrat (apropos – wer kennt Rosa Ecker?) meldete sich zu Wort. Und in diesem wie auch in ähnlich gelagerten Fällen bedeutet fehlender Widerspruch auf derartige Äußerungen nicht Enthaltung, sondern Zuspruch.
Dr. Peter Lang, Graz

Wohin das führt

Der Delegationsleiter der FPÖ Herr Hald Vilimsky, ein Kämpfer mit Worten unter der Gürtellinie.  Seine Worte zeugen von demokratievergessener Rücksichtslosigkeit – so etwas führt zum Rechtsextremismus! Josef Kriegl, Graz

Verhext

Herr Vilimsky, schämen Sie sich für den Hexen-Sager und die Androhung roher Gewalt gegenüber Frauen! Vielleicht ist dafür das nächste Wahlergebnis für Ihre Partei auch ein bisschen verhext. Rupert Pendl