Leserbrief zu „Wahnsinn! Mit großem Spiel auf Platz eins“, 26. 6.

Ich werd‘ narrisch, und jetzt dürfen wir noch größer träumen. Was für ein aufregendes, spannendes Fußballspiel! Rangnick überraschte mit der Aufstellung seiner Startelf und hat wie immer mit seinem Vertrauen in sein Team recht behalten. Holland, wahrlich keine Unbekannte im Fußball-Europa, kämpfte sich immer wieder zurück ins Spiel, unsere Mannschaft reagierte ganz „unösterreichisch“ und zeigte Holland mental, wer Herr auf dem Platz ist. Das 3 : 2 in Cordoba ist Geschichte. 

Chapeau an die Nationalmannschaft und das Trainerteam!
Ferdinand Pay senior, Enns

Konkurrenzfähig

Ein 3 : 2 gegen die Niederlande schaffte Österreich auch bei der WM-Qualifikation 1957. Man hat dieses Spiel als Kind vor einem „dicken“ Fernseher mit Mini-Bildschirm gesehen, zu dem man im Gasthaus aus beträchtlicher Entfernung hinaufschauen musste. Mit der sukzessiven Verbesserung der TV-Bildqualität verschwand dann das ÖFB-Team aus den internationalen Bewerben, und bald konnte man, in Farbe und High-Quality, nur mehr andere Nationen bewundern.

Der Solidität des Deutschen Ralf Rangnick ist es zu verdanken, dass wir plötzlich wieder eine konkurrenzfähige Nationalmannschaft haben. Er wird es auch zu verhindern wissen, dass der 6 : 1-Sieg vor einigen Wochen gegen die Türkei in den Köpfen der Spieler ist, falls es im Achtelfinale noch einmal gegen die Türken geht. Denn der vorauseilende Siegesrausch über vermeintlich schwächere Gegner war bisher einer der größten Misserfolgsfaktoren. Unvergesslich, wie der zweitbeste Teamtrainer Österreichs, der Slowake Leopold Stastny, den Sportjournalisten die Köpfe gewaschen hat, wenn sie bei der Pressekonferenz nur mehr die Höhe des Sieges vorausgesagt bekommen wollten.  
Franz Zeder, Deutschlandsberg

Phänomenal

Was Teamchef Ralf Rangnick aus dem österreichischen Fußball gemacht hat, ist einfach phänomenal. Ihm gebührt die Ehrenstaatsbürgerschaft. Unser Fußballprofessor wird auch im Achtelfinale gegen die Türkei das richtige Rezept parat haben. 
Ingo Fischer, Lavamünd

Teamgeist

Ich würde mir wünschen, dass unsere Spieler mit der gleichen Begeisterung unsere Bundeshymne singen, wie sie Fußball spielen. Die Männer mögen ruhig „Söhne“ singen, unsere Frauen aber „Töchter“.

Der Teamgeist ist großartig, dem Teamchef mit der ganzen Mannschaft ist für die weiteren Spiele viel Glück zu wünschen. 
Margret Dolezel, Gratkorn

Ohne Pyrotechnik

Ich bin total erstaunt, dass Spitzenfußballmannschaften ohne Pyrotechnik, Raketen und Böller so guten Fussball spielen können. Warum geht das nicht immer so?
Hans Alois Glanz, Knittelfeld

Geräuschkulisse

Eine Unart macht sich da breit bei den Fußballübertragungen: die Geräuschkulisse im Hintergrund, während der Sportreporter das Spiel kommentiert; man hört ihn kaum, die Geräusche zu laut.

Eine ganz andere Möglichkeit, ein Spiel zu kommentieren, führten zwei Musiker beim Eröffnungsspiel Schottland gegen Deutschland in einer Kirche in Berlin vor: Vor einer Großleinwand mit ihren Musikinstrumenten sitzend, spielte der eine auf dem Klavier zu den Spielzügen der Deutschen, während der andere dann in die Tasten seiner Orgel griff, wenn die Schotten am Ball waren. So wurde der Spielverlauf live am Klavier und an der Orgel begleitet. 
Theodor Arbeiter, Hermagor

Retorten-Hymnen

Ich sehe gerne zu, aber was mir auffällt als schon alter Fan des Fußballs: Früher einmal, so zwischen 1950 und 1980, gab es zu jedem besonderen Match zumindest eine Musikkapelle, die die Hymnen live spielten. Heute? Ob Fußall, Formel 1, Skirennen: Hymnen aus der Retorte, mehr oder weniger gut mitgesungen.

Es war schon ein Erlebnis, der Einmarsch der Kapelle und das Spielen der Hymnen. Wie banal sind dagegen die Retorten-Hymnen. Es werden so viele Millionen umgesetzt. Dass man sich da keine Musikkapelle mehr leisten kann?
August Trummer, Graz

Stimmung festgehalten

Anlässlich der TV-Übertragung des Spieles Österreich gegen Niederlande auf ServusTV hat es sich wieder einmal, wie schon so oft, bestätigt: ServusTV kann es einfach. Das sind die besten Kommentatoren und Journalisten; da kommt das beste Programm her.

Nachdem Österreich die Niederlande 3 : 2 besiegt hatte, zeigte ServusTV diese wunderbare, stimmungsvolle und vor allem glückliche Zeit nach dem Spiel: Die Fußballer stehen gemeinsam, sich an den Schultern haltend, den Fans gegenüber am Spielfeld, Rainhard Fendrichs „I am from Austria“ erklingt und alle singen mit – und ServusTV zerstört das nicht durch Kommentare, sondern lässt uns Zuseher an diesem Moment teilhaben. Das war wirklich einfach nur schön. Vielen, vielen Dank. Auch die Kommentatoren reden nicht permanent, wie im ORF üblich (das kann man nicht mehr hören), sondern adäquat und passend.

Die Haushaltsabgabe für den ORF ist eine Fehlinvestition. ServusTV macht es einfach super. Dafür würde ich gerne zahlen.
Hemma Holzer, Klagenfurt

Sponsoren

Ja, es wird ein europäisches Team Europameister. Aber die Sponsoren AliExpress, BYD, Hisense und Qatar zeigen, dass Europa längst verloren hat.
Maurice Würschl, St. Veit