Leserbrief zu „Wir brauchen wieder ein Gespür fürs Klima“, 14. 4.

Das Wetter ebenso wie die Abfolge der Jahreszeiten spielt auch in der Musik eine große Rolle. Vor ein paar Tagen haben wir in unserem Chor – Der Wetterlage entsprechend –- Frühlingslieder gesungen. Viele dieser Lieder besingen die schöne Maienzeit und ich frage mich, ob wir diese Lieder bald (mit schrecklichen Auswirkungen auf das Versmaß) umtexten müssen, wie etwa „Der April ist gekommen, die Bäume schlagen aus …“ „Grüß Gott du schöner April …“ ?

Auch das Brauchtum ist betroffen. Heuer muss das Narzissenfest ohne Narzissen gefeiert werden und das Apfelblütenfest vermutlich ohne Apfelblüten. Nun, diese Auswirkungen des Klimawandels ließen sich verschmerzen, die Bedrohung durch späte Fröste ist da wohl ungleich gravierender. Alle diese Veränderungen finden in rasender Geschwindigkeit statt. Ich kann verstehen, dass viele Menschen das nicht wahrhaben oder nichts darüber hören wollen. Aber es hat noch nie gutgetan, die Augen vor den Fakten zu verschließen. Wir alle, sowohl als Einzelpersonen als auch als Gesellschaft und die Regierungen können und müssen Maßnahmen ergreifen. DI Karin Seifter-Bartsch, Graz

Weitere Leserbriefe zum Thema

In die Pflicht nehmen

Nun hat also der Gerichtshof zugunsten der Schweizer Klimaseniorinnen entschieden, dass ein Menschenrecht darauf besteht, dass mehr für den Klimaschutz und damit für die Gesundheit älterer Menschen getan werden muss. Hier wurde das Pferd von hinten aufgezäumt: Der Gerichtshof hätte nicht den Staat in die Pflicht nehmen sollen, etwas für den Klimaschutz zu tun, sondern die Verpflichtung jedes einzelnen Staatsbürgers festlegen sollen, für den Klima- und Umweltschutz verantwortlich zu sein.

Es kann doch nicht sein, dass die Menschen ihren Dreck in die Umwelt ablagern, Getränkedosen beim Fenster hinauswerfen, Chemikalien in die Gewässer schütten etc., und man dann bei den dadurch entstehenden Schäden den Staat in die Verantwortung zieht. Hier irren die Richter. Klimaschutz ist kein Menschenrecht, solange nicht der Mensch mit der Umwelt sorgsam umgeht! Mag. Friedrich Frauwallner, Riegersdorf

Hoffnung aufgeben

Ich höre immer wieder bei Gesprächen über den Klimawandel die Floskel „da kannst du nichts machen“. Meiner Meinung sollten wir sagen „warum geschieht da auch nichts?“. Wer sich in dieser Beziehung auf die Politik verlässt, kann die Hoffnung aufgeben, wer greift schon dieses „heiße Eisen“ an. Sie wollen schließlich wieder gewählt werden. Die Grünen konnten sich als „kleiner Koalitionspartner“ nicht mit ihrem Programm durchsetzen. Magret Dolezel, Gratkorn 

Armut für die Welt?

Es ist unbestritten, dass der CO2-Ausstoß die Temperaturen in die Höhe treibt. Aber wie gehen wir damit um, dieses Problem in den Griff zu bekommen? Zurück ins Mittelalter? Oder mit technologischem Fortschritt und menschlicher Intelligenz? China, Indien, Brasilien und viele andere wollen auch in Wohlstand leben. Dort ist die Armut in den letzten 50 Jahren um mehr als die Hälfte gesunken. Mit Deindustrialisierung werden wir das Klima-Problem nicht lösen. Oder wollen wir Armut für die ganze Welt?
Werner Stitz, Voitsberg