Leserbrief zum Thema „Ist rechts noch richtig?“, 9. 2.

Das Wort Demokratie kommt aus dem Griechischen und bedeutet „Volksherrschaft“. Das heißt, in der Demokratie ist das Volk der staatliche Souverän (die oberste Staatsgewalt) und die politischen Entscheidungen werden durch den Mehrheitswillen der Bevölkerung gefällt. Wenn jedoch die demokratischen Entscheidungsträger die Ängste der Menschen benutzen, um diese zu anständigen Demokraten zu erziehen, um so zu denken und zu handeln, wie diese Entscheidungsträger es fordern, ist es ein Weg von einer offenen Gesellschaft hin zu einer geschlossenen Gesellschaft. Hier wird um eine Aussage eine Kraft gebündelt, die andere Meinungen nicht mehr akzeptiert, und Teile aus der Gesellschaft ausschließt. Der Glaube, mit Verboten und Vorschriften alles zu regeln, klingt demokratiefremd, weil übertriebene Angst und Meinungszwang kein Rückgrat in einer Demokratie sein können.

Einzig gegen Rechts zu sein, ist zu wenig für eine Demokratie. Denn Demokratie ist ein ständiger Prozess der Selbstreflexion der inneren Werte, die eine friedliche demokratische Gesellschaft ausmachen. Toleranz, Respekt, Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit, Aufrichtigkeit, Hoffnung, Mitgefühl, Kreativität, Chancengleichheit und vor allem Wertschätzung und Integrität, um nur ein paar zu nennen. Diese Werte sind die Basis eines friedlichen, demokratischen Miteinanders, und vor allem stärken diese Werte unsere Kinder.

Und wenn diese Werte geopfert werden, weil nur mehr eine Meinung als Wahrheit anerkannt wird, entsteht nicht nur eine Spaltung in unserer Gesellschaft, dies fördert auch gleichzeitig die kriegerischen Handlungen auf dieser Welt. Und damit entfernt man sich wieder ein Stück weiter weg von Demokratie, denn die Menschen wollen Frieden, der ihnen jedoch, obwohl es eine Mehrheit ist, verweigert wird. Arnold Petutschnig, Spittal

Weitere Leserbriefe zum Thema

Rechts und Links

Dass Rechts als undemokratisch und im schlimmsten Fall als faschistoid eingestuft und verunglimpft wird, hängt wahrscheinlich noch mit der Zeit des Nationalsozialismus zusammen. Aber dass bis heute Links als demokratisch, human und gut bezeichnet wird, obwohl unter linken Diktaturen Millionen von Menschen umgekommen sind und im kommunistischen Ostblock die Leute wie in einem großen Gefängnis ihr Dasein fristen mussten, ist schon sonderbar.

Hier haben die zumeist linken Meinungsmacher ganze Arbeit geleistet. Werner Stitz, Voitsberg 

Kindermund

Meine Jüngste (fünf) hat mich kürzlich gefragt, was denn „Rechtspopolismus“ (sic!) sei. Treffender könnte ich das auch nicht fragen.
Johannes Dornhofer, Wien

Zweierlei Maß

Bei aller berechtigten Diskussion um das Thema „Remigration“ sei kurz an eine österreichische Ministerin verwiesen, die im Dezember 2021 verkündet hat, dass sich circa 30 Prozent der österreichischen Bevölkerung (ab Einführung der Impfpflicht) rechtswidrig in Österreich aufhalten.

Der Aufschrei im Blätterwald war damals nicht wahrnehmbar. DI Thomas Linder, Spittal

Rhetorischer Hinweis

Ein Hinweis auf ein altes rhetorisches Wissen könnte vielleicht für Parteien, die unser Land positiv im Sinne von Freundlichkeit, Weltoffenheit, Kreativität, Demokratie-Resilienz, Standortsicherheit usw. weiterentwickeln wollen, hilfreich sein: 1. Docere („lehren“ – Argumente anführen und diskutieren), 2. Delectare („erfreuen“ – ein freundlicher und wertschätzender Kommunikationsstil) und 3. Movere („bewegen“ – emotionale Metamorphosen im Hinblick auf einen positiv-gesellschaftlichen Fortschritt).

Diese drei Faktoren machen Reden und Präsentationen erst persuasiv („überzeugend“, „überredend“). Andreas Rakowitz, Völkermarkt