"Gemeinschaft ist die stärkste Kraft"

2022 war ein wirklich schwieriges Jahr. Es sind ernste Herausforderungen, die unser Leben berühren, ob wir wollen oder nicht: Krieg in Europa, massive Teuerungen, Energiekrise, die Welt im Klimanotstand. Im kommenden Jahr wird es mehr denn je wichtig sein, zusammenzustehen, zusammen zu helfen, aufeinander zu schauen. Weihnachten ist ein Fest der Freude, der Hoffnung, der Gemeinschaft. Im ganzen Land treffen sich Familien und Freunde. Weihnachten ist eine Erinnerung daran, was uns stark macht. Gemeinschaft ist die stärkste Kraft, im Großen wie im Kleinen. Wir werden noch etwas Geduld brauchen, aber ich bin zuversichtlich, dass 2023 ein besseres Jahr wird. Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern sowie der gesamten Redaktion: Frohe Festtage und alles Gute für das neue Jahr!

Bundespräsident Alexander Van der Bellen

Bundespräsident Alexander Van der Bellen
Bundespräsident Alexander Van der Bellen © (c) ORF (Hans Leitner)
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"Auch ein Fest der Geschenke"

Meine Schwester und ich feiern mit den Kindern in dem Haus in Kärnten, in dem wir aufgewachsen sind. Es gibt einen riesigen Baum, wir singen und die Kinder spielen Weihnachtslieder auf ihren Instrumenten. Es ist ein Fest der Familie und des Innehaltens und ich muss zugeben: Weihnachten ist für mich auch ein Fest der Geschenke. Aber wir achten darauf, dass die Geschenke auch wertgeschätzt werden. Die Packerl werden nicht gleichzeitig aufgerissen, sondern eine Person packt aus und die anderen freuen sich mit. Ein Höhepunkt ist der Plum Pudding, den schon meine anglophilen Eltern immer serviert haben. Diese Tradition haben wir beibehalten. Die Kinder essen das natürlich nicht, aber es gibt immer große Augen, wenn der Plum Pudding mit Alkohol übergossen und angezündet wird.

Julia Cencig, Schauspielerin 

Julia Cencig, Schauspielerin
Julia Cencig, Schauspielerin © (c) Markus Traussnig (Markus Traussnig)

"Das Gotteshaus sind wir alle"

Es ist gerade in Zeiten wie diesen, wo sich viele Menschen sehr bedroht fühlen, ein starkes Zeichen, dass sich da noch jemand um uns kümmert – nämlich Gott, der Erlöser. Der ist auch mitten unter uns und lebt mit uns. Da brauchen die Menschen in Not gar nicht groß wohin laufen, auch nicht in die Kirchen – das Gotteshaus sind wir alle als Menschen. Das ist Weihnachten. Und das ist auch die Hauptbotschaft meiner heutigen Predigt. Für mich ist Heiliger Abend ja der arbeitsintensivste Tag des Jahres, das geht um 15 Uhr mit der Kindermette los, dann Vinzidorf, Vinzitel und um 22 Uhr die Mette in Graz-Eggenberg mit Agape danach. Das Schöne ist: Selbst in den herrlichsten Kirchen scharen sich die Menschen an diesem Tag rund um eine eigentlich armselige Krippe und einen Stall. 

Wolfgang Pucher, Armen-Pfarrer

Wolfgang Pucher, Armen-Pfarrer
Wolfgang Pucher, Armen-Pfarrer © (c) Alexander Danner

"Es geht mir ums Miteinander"

Weihnachten ist für mich eine Zeit, die ich mit meiner Familie verbringe. Es ist ein sehr wichtiges Fest, das wir immer schon sehr familiär und innig gefeiert haben. Ich versuche die Ruhe und die Zeit zu genießen, es geht mir ums Miteinander, das Gemütliche, um gutes Essen. Da freue ich mich immer drauf. Am Heiligen Abend haben wir Rituale: Es klingelt immer noch ein Glöckchen und der erleuchtete Baum ist immer das Schönste. Dann lesen wir die Weihnachtsgeschichte vor, es gibt Musik, Geschenke und ein gutes Essen. Heuer wird es auch deswegen schön, weil ich kurz vorher den Kinofilm "Persona non grata" abgedreht habe. Das ist eine Erzählung nach der Geschichte von Nicola Werdenigg. Ich habe sie als unglaublich starke Persönlichkeit kennengelernt.

Gerti Drassl, Schauspielerin

Gerti Drassl, Schauspielerin
Gerti Drassl, Schauspielerin © (c) APA/EVA MANHART (EVA MANHART)

"Die Tage werden länger"

Weihnachten bedeutet für mich nur Gutes: allein die Düfte und die Kerzenlichter und die Leckerbissen. Auf der Liste stehen Geschenke, mit denen ich anderen eine Freude bereite. Ein neues Herz für den einen, einen gesunden Magen für die andere, ein gutes Hirn und gute Vibes, gute Geschäfte und für mich immer noch das Beste: die Weihnachtsruhe. Zeit genug für eine richtige Depression, die auf den Heiligen Abend folgt. Alles hat geschlossen, niemand ruft an, das Telefon leuchtet nicht auf. Man greift zur Lektüre der gesammelten Zeitungen, die noch auf Papier erschienen sind, und blättert sich durch gesammelte Tiefschlagzeilen. Dazu isst man die Reste der Weihnachtsspeisen, etwa Truthahn, der nur frisch geschlüpft ein flauschiges Küken ist. Nun denn, aber die Tage werden wieder länger.

Lydia Mischkulnig, Schriftstellerin

Lydia Mischkulnig, Schriftstellerin
Lydia Mischkulnig, Schriftstellerin © (c) APA/ROBERT JAEGER (ROBERT JAEGER)

"Sinn von Weihnachten schenken"

Weihnachten ist für mich einerseits eine sehr arbeitsreiche Zeit, weil man als Sängerin viele Konzerte hat. Andererseits hat man durch die Konzerte die Möglichkeit, dem Publikum und natürlich auch sich selbst mit dem eigentlichen Sinn von Weihnachten zu beschenken: nämlich mit schönen Liedern, mit Zeit für andere und mit Liebe. Das ist für mich die eigentliche Bedeutung von Weihnachten, die leider sehr verloren geht in der heutigen Zeit. Aber eben in der Musik, in den Texten und für mich in den Konzerten, ist diese immer noch spürbar – und als Mutter auch im Leuchten der Kinderaugen zu sehen – was Weihnachten eigentlich sein soll. Ich bin eine große Gegnerin von materiellen Weihnachten. Das Wichtigste für mich ist Zeit zu schenken, Liebe zu schenken und für andere da zu sein.

Iva Schell, Sängerin

Iva Schell, Sängerin
Iva Schell, Sängerin © (c) ORF (Günther Pichlkostner)