Seit Ende letzten Jahres sei laut Gemeinde Waldzell (Bezirk Ried im Innkreis) die zuständige Bezirkshauptmannschaft von einer tierquälerischen Pferdehaltung im Ort in Kenntnis gesetzt, doch geändert habe sich für die armen Tiere seither offenbar nichts, so ein Zeuge, der die Tierschutzorganisation Pfotenhilfe verständigt hat.
"Die Bilder und Videos sind alarmierend", ist Pfotenhilfe-Chefin Johanna Stadler entsetzt. "Es handelt sich um Mauke, die schmerzhafte Ekzeme an den Fesseln von Pferden verursacht, die dringend behandelt werden müssen! Die Dutzenden Shire Horses, die dort teils dauerhaft in tiefem Morast gehalten werden, sind wegen ihres langen Beinfells, dem sogenannten Fesselbehang, besonders anfällig für die Infektion, weil sich die Mischung aus Schlamm, Kot und Urin dadurch an die Fesseln klebt."
Stadler: "Ohne Wechsel auf einen befestigten Boden, Abscheren des Fesselbehangs sowie intensive, tägliche Behandlungen mit Salben und Verbänden bekommt man die schmerzhafte Krankheit nicht weg." Doch offensichtlich sei nichts davon bisher geschehen, und die Tiere würden sich dort auch noch weiter vermehren, obwohl schon jetzt viel zu wenige Stallungen und befestigte Koppeln für die über 70 Pferde vorhanden seien. Zeugen hätten zuletzt mehrere Fohlen gesehen.
Krankheit kann tödlich enden
Zudem warnt die Pfotenhilfe davor, dass die Krankheit unbehandelt sogar tödlich enden kann, weil es zu einer Blutvergiftung kommen kann. Außerdem zeigen die Bilder ein teils bereits eingestürztes Zirkuszelt, das als Unterstand gänzlich ungeeignet ist, weil der Boden aus einem mit Urin durchtränkten Schlamm-See besteht, obwohl trockene, weiche Liegeflächen vorgeschrieben sind. Durch die eingestürzten Zeltgestänge und aus dem Boden ragende Teile besteht auch hohe Verletzungsgefahr für die Pferde, weshalb es laut Gemeinde dafür längst ein Benützungsverbot gebe. Laut Bezirkshauptmannschaft würden vor Ort laufend amtstierärztliche Kontrollen stattfinden. Bei wöchentlichen Nachschauen verschiedener Zeugen konnten aber bis zuletzt keine Verbesserungen festgestellt werden.
Behörden gefordert
"Nachdem der Halter offensichtlich nicht selbst Abhilfe schafft, muss die Behörde schnellstmöglich ein Ausweichquartier organisieren sowie geeignete Betreuer, die die leidenden Tiere unter Anleitung eines Pferdetierarztes umgehend versorgen und von ihren Schmerzen befreien!", fordert Stadler. Man habe auch Hilfestellung durch den auf Pferde spezialisierten Tierarzt angeboten.