Wenn in Spanien die Jagdsaison endet, werden die Tierheime vor Ort von Galgos regelrecht überflutet. Zuvor wurden die sensiblen Windhunde für die Jagd abgerichtet und ausgenutzt. Nun beginnt das große Aussortieren, berichtet die Tierschutzorganisation "Veto": Jagduntaugliche Galgos landen in den Tierheimen, Tötungsstationen oder auf der Straße – meist ausgemergelt und verletzt.
Die traditionelle Hasenjagd wird in Spanien als Volkssport angesehen und soll vor allem eins bringen: Profit. Erzielt ein Galgo, Podenco oder auch ein anderer Jagdhund nicht mehr den gewünschten Erfolg, wird er einfach aussortiert und durch einen neuen Hund ersetzt.
Meist sind die Hunde unterernährt, krank oder verletzt, wenn sie in den Tierheimen aufgenommen werden.
Aber auch bei Hunderennen werden die schnellen Windhunde eingesetzt. Bei Córdoba werden jedes Wochenende Treffen veranstaltet, die an Rohheit kaum zu übertreffen sind, berichtet die Tierschützerin Jacky Wruck. Bei den sogenannten Galgorennen hetzen die Galgueros die spanischen Windhunde im freien Feld auf echte Hasen oder Hasenattrappen. Dabei erreicht der Galgo Español eine Geschwindigkeit bis zu 70 km/h in wenigen Sekunden. Die Rennen finden nicht auf einer Rennbahn statt, sondern führen über offenes, unebenes oder steiniges Gelände. Bei der Hetzjagd gehen Galgos auch über die eigene Schmerz- und Belastungsgrenze hinweg. Wer sich verletzt, dessen Schicksal ist besiegelt. Auch wenn der Hund nicht die erwünschte Leistung bringt, wird er ausgemustert.