40 Prozent der Vögel sind seit 1998 von den heimischen Feldern und Wiesen verschwunden, so der am Dienstag von BirdLife Österreich veröffentlichte Farmland Bird Index 2021. Trotz umfangreicher Agrarumweltprogramme haben sich die Bestände nicht erholt und drei Viertel der untersuchten Brutvögel zeigen einen negativen Bestandstrend, unter ihnen die Grauammer mit einem alarmierenden Minus von 94 Prozent.

Intensive Landwirtschaft, fehlende Brachen und Feldraine sowie der massive Einsatz von Pestiziden bedrohen das Dasein des Vogels. Die Freigabe jener wertvollen, zuvor der Biodiversität gewidmeten Brachen für den konventionellen Anbau durch die EU im vergangenen März dürfte das Aussterben der Grauammer beschleunigen. Ihr metallisch und eher monoton klingende "tück tück-zick-zik-zkzkzkzrississss" ist beinahe für immer verstummt.

Brachflächen als Rückzugsraum

Die Grauammer braucht für ihr Überleben Brachflächen, die (vorübergehend) aus der wirtschaftlichen Nutzung entnommen werden. Sie gelten als wichtiger Rückzugsraum für Pflanzen und Tiere sowie als Nahrungsquelle. Für viele Vogelarten sind sie überlebenswichtiger Nistplatz in der strukturellen Wüste, unserer "Kulturlandschaft".