Französische Tierhalter dürfen Braunbären mit Gummigeschossen verjagen, wenn Angriffe auf ihr Vieh drohen. Diese Regelung hat das Umweltministerium in Paris am Dienstag erlassen. Wenn es nicht gelingt, Bären mit Schreckschuss- oder Leuchtmunition zu verjagen, darf auf Antrag auch mit nicht tödlicher Munition direkt auf die Tiere geschossen werden. Voraussetzung ist, dass Tierhalter alle vorgesehenen Maßnahmen zum Schutz ihrer Herden bereits getroffen haben.
Außerdem muss es wiederholt zu Angriffen auf ihr Vieh gekommen sein. Die neue Regelung war seit 2019 testweise erprobt worden.
Die Zahl der in Frankreich in den Pyrenäen vorkommenden Braunbären ist zuletzt wieder auf rund 70 angestiegen, nachdem die Bären in den Bergen an der Grenze zu Spanien 1995 bereits fast verschwunden waren. Auf der französischen Seite gab es im vergangenen Jahr 331 Angriffe von Bären auf Vieh und zwei auf Bienenstöcke. 2020 war 369 Mal Vieh angegriffen worden und fünf Mal machten Bären sich an Bienenstöcken zu schaffen.