Der Tierschutzverein trägt den Namen„Eselrettung Österreich“. Wo genau ist das Einsatzgebiet?
Ulrich Kettner: Wir helfen dort, wo wir mit dem Auto samt Tieranhänger hinkommen. Also auch in Bayern oder Oberitalien. Eselrettungen im Ausland zählen aber zu unseren Ausnahmen. In erster Linie arbeiten wir in Österreich. Als Team legen wir bis zu 100.000 Kilometer im Jahr zurück. Wir sind also viel auf Achse.

Ulrich Kettner umringt von seinen Eseln
Ulrich Kettner umringt von seinen Eseln © Martina Pachernegg

Seit wann helfen Sie Eseln?
Ulrich Kettner: Tierlieb war ich schon immer. Seit 35 Jahren kümmere ich mich um Esel, denen es im Leben unschön mitgespielt hat. Seit 2017 gibt es jetzt den Verein "Eselrettung Österreich". Als Privatperson stößt man einfach irgendwann an Grenzen und auf Hindernisse. Mit einem Verein im Rücken geht manches im Leben leichter.

Wie erkennt man, ob ein Esel Hilfe benötigt?
Ulrich Kettner: In erster Linie ist es ein Bauchgefühl, das meistens nicht täuscht. Als Laie weiß man oft nicht warum, aber man hat eben ein komisches Gefühl. Und diesem Gefühl sollte man öfter Beachtung schenken. Vielen Eseln in misslichen Lagen könnte so wesentlich schneller geholfen werden.

Wie kann man einem Esel etwas Gutes tun?
Ulrich Kettner: Karotten! Das sind die wahren Leckerbissen für Esel. Auch für Äpfel sind sie zu begeistern. Brot sollte aber wirklich nicht auf dem Speiseplan der Langohren stehen. Sie können es einfach nicht verarbeiten. Wichtig ist aber vor allem frisches Wasser. Immer. Da gibt es keine Ausnahme. Egal zu welcher Jahreszeit und bei welchem Wetter. Jedes Tier muss ausreichend trinken und das geht nur, wenn auch Wasser zur Verfügung ist.