Ob See oder Meer, womöglich auch ein Pool: Wer bei sommerlichem Wetter mit dem Hund planschen geht, sollte es langsam angehen – und darauf achten, dass der Vierbeiner nicht zu schnell ins kühle Nass springt.

„Bei hohen Außentemperaturen und kaltem Wasser sollten wir unseren Körper erst langsam an das Wasser gewöhnen, um Herz-Kreislauf-Problemen und Muskelkrämpfe vorzubeugen. Das gilt auch für Hunde“, so Judith Förster. Sie ist Diplom-Biologin und Heimtierexpertin bei der Tierschutzstiftung Vier Pfoten. Also am besten vor dem Baden vorsichtig ein bisschen abspritzen und zunächst ein paar Minuten nur die Füße abkühlen lassen, bevor es ganz rein geht. Das bringt den Kreislauf in Schwung.

Halsband oder Geschirr mit Leine sollten abgenommen werden, damit sich der Hund nirgends verfangen kann, abgesehen davon sollte der Hund im Wasser nie aus den Augen gelassen werden.

Im Wasser selbst ist es dann wichtig, den Hund immer im Blick zu behalten. Das gilt ganz besonders, wenn es im Gewässer auch Strömungen gibt. Spielzeug sollte im Wasser nur an der Oberfläche treiben, gut sichtbar sein und nicht zu weit geworfen werden. „Auf weite Entfernung kann der Hund das Spielzeug aus den Augen verlieren, vergeblich danach suchen und dadurch die Kraft verlieren“, so Förster. „Wenn das Tier den Gegenstand leicht findet, hat es auch ein Erfolgserlebnis.“

Am besten hat der Hund zudem vorab etwas zu trinken bekommen und plantscht in zum Schwimmen freigegebenen Gewässern. Denn: „Besonders Tiere, die im Meer baden, sollten kein Salzwasser trinken, da dies zu Magen-Darm-Beschwerden führen kann“, so Förster. Allerdings sollte der Magen nicht zu voll sein, also lieber nach dem Baden fressen.

Kommt der Hund wieder aus dem Wasser, ist gründliches Abtrocknen angesagt. Das soll Hautreizungen und Verfilzungen bei Tieren mit Unterfell vermeiden. Achten Sie außerdem darauf, dass die Ohren Ihres Tieres trocken sind, um Ohrenentzündungen vorzubeugen. Auch die Pfoten sollen gründlich gereinigt und von Sand befreit werden.

Schwimmwesten für den Hund

Und wenn der Hund nur wenig wasserbegeistert ist? Dann kann man versuchen, ihn mit Geduld und Ruhe ans Wasser zu gewöhnen – und weniger sichere Schwimmer sogar mit einer speziellen Hunde-Schwimmweste unterstützen. Zudem kann eine Weste auch den Schwimmstil des Vierbeiners verbessern. Viele Hunde schwimmen mit einem überstreckten Hals und dem Hinterteil tief im Wasser. Das kann zu einer Überlastung der unteren Wirbelsäule führen. Hier schafft die Schwimmweste Abhilfe, weil der Hund Auftrieb bekommt und waagerecht auf dem Wasser liegt. 

Wichtig ist laut Vier Pfoten, dass sich die Vierbeiner im Wasser nicht komplett verausgaben und das kühle Nass auch mit Ruhe in Verbindung bringen können. Wasservernarrte Hunde sollten hin und wieder eine Pause einlegen.

Rettungsschwimmer auf vier Pfoten

Viele Besitzer gehen gerne gemeinsam mit ihren Hunden ins Wasser. Das kann allerdings gefährlich werden. Es gibt Hunde, die den Drang haben, ihr schwimmendes Frauchen oder Herrchen unbedingt „retten“ zu wollen. Das kann zu Kratzern und blauen Flecken führen - beim Menschen. Auch hier kann eine Schwimmweste hilfreich sein. Hat sie einen Griff, kann der Vierbeiner leicht „auf Abstand“ gehalten werden. Am besten, wenn man noch festen Boden unter den Füßen hat, lobt man ihn, wenn er brav neben einem schwimmt. Dann versteht er früher oder später, dass sein geliebter Zweibeiner nicht in Gefahr ist.