Vor einigen Tagen hat das Tierparadies Schabenreith einen Moulard-Erpel aufgenommen, der aus einer grausamen ungarischen Produktionsstätte für Enten- und Gänsestopfleber, auch bekannt als Foie Gras, gerettet wurde. Der Erpel war in einem winzigen, verdreckten Käfig gefangen und wurde brutal zwangsgefüttert, um seine Leber übermäßig zu vergrößern. Dieses Verfahren ist in Österreich und den meisten anderen europäischen Staaten verboten.

Nach einer langen Fahrt in die Freiheit wurde der Erpel sofort mit frischem Wasser versorgt. Nach einigen Tagen in Quarantäne und einem gründlichen Tierarzt-Check hat er nun die Möglichkeit, den Rest seines Lebens auf grünen Wiesen zu genießen. Erfahrungsgemäß haben gerettete Gänse und Enten aus Stopfleberproduktionen jedoch keine hohe Lebenserwartung mehr.

Trotz des Verbots der Zwangsfütterung in Österreich und anderen EU-Ländern ist der Import von Foie Gras weiterhin erlaubt. Diese Delikatesse kommt mit viel Tierleid im Gepäck auf unsere Tische.

Tierqualprodukt Foie Gras 

Um Foie Gras herzustellen, werden die Tiere zwei bis drei Wochen vor ihrer Schlachtung mehrmals täglich zwangsgefüttert. Ein Schlauch wird durch die empfindliche Speiseröhre eingeführt, um ihnen Futter in den Magen zu pumpen, bis ihre Leber auf das Zehnfache des Normalgewichts anwächst. Für einen Menschen entspräche dies etwa 15 Kilogramm Spaghetti täglich. Die Sterblichkeit dieser Stopfgänse und -enten ist etwa 20-mal höher als bei konventionell gehaltenen Tieren. Viele sterben noch vor dem geplanten Schlachtdatum an Atemnot, Verletzungen im Hals- und Speiseröhrenbereich, Knochenbrüchen, Leberblutungen und Herzversagen.

In den meisten EU-Ländern verboten

Obwohl die Produktion von Foie Gras in den meisten EU-Ländern verboten ist, gibt es Ausnahmen in Frankreich, Spanien, Ungarn, Bulgarien und einem Teil von Belgien. In Frankreich gilt Foie Gras seit 2005 als nationales Kulturerbe und ist somit von der EU-Richtlinie und dem französischen Tierschutzgesetz ausgenommen. Ohne ein EU-weites Import- oder Exportverbot bleibt diese grausame Praxis bestehen.