Eine Welle der Empörung verbreitete sich in den sozialen Netzwerken, als berichtet wurde, dass ein fahrendes Volk - in dem Fall Roma - mit mehr als 50 Gespannen aus SUV mit Wohnwagen auf einem als „Zieselwiese“ bekannten Gelände ihr Lager aufgeschlagen hatte. Am Wegesrand sollen tote Tiere gelegen sein, Wohnhügel wurden plattgewalzt und die Ausgänge des unterirdischen Gangsystems quasi „versiegelt“. Darüber berichtet die „Kronen Zeitung“.

Da Ziesel in Österreich streng geschützt sind und auf der roten Liste der „Aussterbenden Arten“ stehen, meldeten Anwohner und Tierschützer die Vorgänge sofort Exekutive und Politikern. Diese wurde zwar aktiv. „Doch da der Vorfall unter das Verwaltungsstrafrecht fällt“, könne man nicht umgehend Handlungen setzen, erklärt der Gerasdorfer Vizebürgermeister Dietmar Ruf (FPÖ). Immerhin wurde eine Frist für einen Abzug bis Montag gesetzt.

Ein entzückendes Video von der Zieselwiese in Wien:

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„Artenschutz ernstnehmen“

Madeleine Petrovic, Präsidentin der Organisation „Tierschutz Austria“, versteht angesichts der „Untätigkeit der Behörden“ die Welt nicht mehr: „Die Polizei muss das Umweltrecht und den Artenschutz, der in der Verfassung verankert ist, genauso ernst nehmen wie Störungen der Straßenverkehrsordnung. Das Stören des Habitats der Tiere ist dort niedergeschrieben und mit strafrechtlichen Konsequenzen verbunden“, ist die Tierschutz-Austria-Präsidentin empört.

Nur kämpft Petrovic zusammen mit Tierschützern gegen die Mühlen der Justiz: „Wir haben Anzeige erstattet. Aber weder das Ministerium für Inneres noch der Bezirkspolizeikommandant oder der Bezirkshauptmann haben auf unsere Forderungen reagiert.“

Immerhin: Sonntagnachmittag sollen nur noch 17 der 50 Gespanne auf der Wiese geparkt haben. Der Rest der Roma bestand darauf, eine Woche parken zu wollen.