Was in Amerika seit vielen Jahren eine Tradition
ist, etabliert sich seit dem Vorjahr Schritt für Schritt auch
hierzulande: Ugly-Christmas-Sweater, hässliche Weihnachtspullover, haben im heimischen Handel Einzug gefunden. "Es geht dabei um das Ausbrechen aus dem Alltag", erklärte der Klagenfurter Verhaltenstherapeut Marijan Woschitz den Trend zum schrägen Strickpulli.
Am 16. Dezember wird in den USA wieder der Ugly-Christmas-Sweater-Day gefeiert. Egal ob Rentierkopf oder blinkende Lichterkette auf dem Kleidungsstück, alles ist erlaubt - es muss nur extrem kitschig und, als zwangsläufige Folgeerscheinung, oft auch potthässlich sein. Wer sich am trendigen Mode-Fauxpas hierzulande beteiligen möchte, der besucht am besten den
Weihnachtsstand des Concept-Stores Uppers & Downers am Wiener Spittelberg oder geht direkt in das Geschäft in der Burggasse. "Den hässlichsten Pullover, den Sie haben, bitte!", sagte etwa ein junger Kunde und zeigte auf einen "geschmackvollen" Pullover, auf dem ein Weihnachtsmann mit einem Glas Eierlikör in Umarmung mit Jesus abgebildet ist. "Die unterschiedlichsten Leute kommen und bestaunen unsere Auswahl", schmunzelte Miri Marijanovic, die den
Stand betreut. "Es macht richtig Spaß, hier im Verkauf zu sein und die Reaktionen der Weihnachtsmarktbesucher zu sehen. Die meisten finden die bunten Pullis humorvoll und verschenken sie oft an Freunde oder Verwandte."
Wem solche "Strick-Sünden" zu viel sind, jedoch nicht komplett auf die vorweihnachtliche Stimmung verzichten möchte, holt sich am besten eine etwas dezentere Ugly-Christmas-Variante: Zahlreiche Modeketten haben das Potenzial ebenfalls entdeckt, darunter H&M. "Wir freuen uns, unseren Kunden diese Trendteile anbieten zu dürfen und mit den Christmas-Sweatern die besinnliche Weihnachtszeit noch etwas bunter zu machen", lässt das Unternehmen ausrichten.
Die Weihnachtspullover des Textilriesen zieren etwa ein
besoffenes Rentier oder ein Mops (engl.: Pug) mit roter Nase, Geweih und Aufschrift "My Pugly X-Mas Sweater". "Wer diese Pullover trägt, möchte sich von der breiten Masse abheben, auffallen und frei sein", analysierte Woschitz. "Trendbewegungen haben immer eines gemeinsam: die Bildung und Zugehörigkeit sozialer Gruppen", meinte der Verhaltenstherapeut.
Aber immerhin hat Bridget Jones so ihren Herzbuben kennengelernt: