Bevor es eine Straße nach Wörschachwald gab, gingen die Bewohner aus diesem Hochtal zu Fuß zur Kirche in Pürgg. Auch die Verstorbenen mussten zu ihrer letzten Ruhestätte getragen werden. Eine mühsame Aufgabe für die Träger. Diese mussten sich mehrfach abwechseln, weil die Strecke so lang war. Zu diesem Zweck hat man in gleichen Abständen Marterl am Wegesrand errichtet. Hier wurde gerastet und gebetet.

Wer heute auf dem alten Kirchweg oder eben Marterlweg unterwegs ist, erfährt anhand einiger Tafeln viel Wissenswertes über die längst vergangenen Gepflogenheiten und Bräuche dieser Gemeinde.

Entlang des Materlwegs
Entlang des Materlwegs © KLZ/Infografik

Die Wanderung beginnt am öffentlichen Parkplatz vor dem Ortszentrum in Pürgg. Wir wandern auf der Dorfstraße in Richtung Grimming bis zu einer kleinen gelben Kapelle. Hier startet der Marterlweg. Wir folgen dem schmalen Steig in Richtung Gasthof Dachsteinblick. Die Marterln unterwegs laden zu kurzen Pausen ein. Nach etwa einer Stunde sind wir am Gasthaus angekommen.

Gleich dahinter geht es rechts hinauf zum Fiedler Moos. Nun darf man die Abzweigung zum Gindlhorn nicht übersehen. Ein kurzer knackiger Anstieg führt uns hinauf zum Gipfelkreuz. Eindrucksvoll erhebt sich vis-à-vis der immer noch schneebedeckte Grimming.

Eines der Marterl entlang des Weges
Eines der Marterl entlang des Weges © RAFFALT

Der Abstieg erfolgt entweder entlang der Aufstiegsroute oder über die sogenannte „Himmelsleiter“ – hierfür müssen wir uns nach dem steilen Abstieg vom Gipfel rechts halten. Entlang des Forstweges geht es zu einer Jagdhütte und weiter recht steil durch den Wald hinunter nach Pürgg.