Jetzt ist eiserner Wille gefragt. Weitergehen! Auch wenn sich in der Südwest- und Südsteiermark zahllose Einkehrmöglichkeiten entlang der „Vom Gletscher zum Wein“-Route aufreihen: Weingüter, Vinotheken und Buschenschanken – allesamt potenzielle Tour-„Entschleuniger“ bis hin zur ultimativen Stillstandsfalle, in die man aufgrund einer Überdosis Gemütlichkeit tappt. Es zahlt sich aber aus, den inneren Schweinehund zum Weiterwandern zu überreden. Gerade im Herbst, wenn sich die Weinberge und ihre umgebenden Wälder in ihrem farbenfrohsten Blätterkostüm präsentieren.

Einkehren auf der Remschniggalm
Einkehren auf der Remschniggalm © HERBERT RAFFALT

Nachdem wir uns mit einer legendären Brettljause und einem rubinroten Glas Schilcher gestärkt haben, geht es von Deutschlandsberg mitten durchs Schilcherland bis nach Eibiswald. Der beschauliche Ort ist ein bedeutender Weitwanderknotenpunkt. Drei Weitwanderwege des Alpenvereins – der Mariazeller Weg 06, der Südalpenweg 03 und der Nord-Süd Weitwanderweg 05 –sowie der Europäische Fernwanderweg E 06, der von der Ostsee an die Ägäis führt, treffen sich hier.

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Geschichte und Geschichten dazu werden im Weitwandermuseum des Österreichischen Alpenvereins in Eibiswald nacherzählt, das mit viel Liebe und Idealismus geführt wird. Es befindet sich im Lerchhaus, das am Oberen Platz von Eibiswald liegt und aus dem 16. Jahrhundert stammt. Das Museum besteht seit 1998 im Hoftrakt des Gebäudekomplexes und zeichnet die Entstehungsgeschichte des Weitwanderns sowie den regionalen Bezug zu diesem Thema nach.

Durch die Heiligengeistklamm
Durch die Heiligengeistklamm © HERBERT RAFFALT

Prägend ist diesbezüglich die Geschichte als Grenzland. Auch die Route biegt hier in den Grenzpanoramaweg ein, der quasi die Hauptschlagader des Wegenetzes im Süden zwischen der Steiermark und Slowenien bildet. Es geht über die Almen und die Weingärten des Naturparks Südsteiermark zur schön gelegenen Remschnigg-Alm. Sie gilt als südlichste Alm der Steiermark. Das Etappenziel in Leutschach ist fast schon in Sichtweite. Und tatsächlich kann man durch eine Abkürzung via Südalpenweg direkt nach Leutschach gehen.

Die Originalroute macht aber noch eine Schleife zu einem weiteren steirischen Superlativ: dem südlichsten Punkt des Landes, dem Südpol der Steiermark quasi. Er liegt in der Nähe der Wallfahrtskirche „Sveti Duh“. Danach dreht die Marschrichtung nach Norden und führt durch die Heiligengeistklamm endgültig nach Leutschach.