Das Meer leuchtet in blau und türkis, die Pflanzen duften, eine frische Brise weht über die erwärmte Erde. Kap Kamenjak, der südlichste Punkt der istrischen Halbinsel, ist ein wahres Wunder der Natur. Entlang der zerklüfteten Küste des unter Naturschutz stehenden Gebietes, reiht sich eine schöne Badebucht an die nächste. Klares Wasser und weiße Kiesstrände sind überzeugende Ingredienzen für karibisches Lebensgefühl. Hinzu kommen noch etwa 580 verschiedene Pflanzenarten, darunter geschützte Orchideen. Die „raue Schönheit“, wie das Kap auch genannt wird, wird nicht zu unrecht vom bekannten Reiseführer „Lonely Planet“ zu den schönsten Küsten des Mittelmeeres gezählt.

“Dieses wunderbare Fleckchen Erde bietet Ruhe und unvergessliche Momente. Es ist eine Oase für Naturliebhaber, Abenteurer, Radfahrer und Taucher“, sagt Martina Martincic, die im nahe gelegenen Ort Banjole das 4-Sterne-Appartement Emarin vermietet. Eine Gastgeberin, die für ihre Heimat brennt und gerne mit Tipps behilflich ist.

Ihre Empfehlung, viel Zeit für das Kap einzuplanen, war goldrichtig. Das Eingangsportal des Naturschutzgebietes im Örtchen Premantura passiert man per Rad oder zu Fuß kostenlos. Wer mit Auto oder Motorrad in den Park will, muss ein Ticket lösen (ca. 10 Euro für Pkw). Teilweise kann man direkt bis zu den Badebuchten vorfahren. Schöner, und vor allem umweltschonender, ist aber die Alternative mit dem Rad – vor allem deshalb, weil man vom wilden Duft blühender Blumen und Kräuter sowie vom Meeresrauschen begleitet wird. Traumhafte 13,4 Kilometer führen Mountainbiker und Wanderer entlang der Küste einmal um die Landzunge herum. Sie bilden die Hauptroute, doch auch abseits davon gibt es Wege und Pfade zu erkunden.

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Auf den Spuren der Dinosaurier

Auf einem dieser Wege kann man sogar in die Geschichte vor etwa 200 Millionen Jahren eintauchen. Das Gebiet ist aufgrund der seltenen Dinosaurier-Fußabdrücke, die auf der Insel Fenoliga und am Kap Grakalovac (am Ende des Dinosaurier-Lehrpfades) gefunden wurden, von großer paläontologischer Bedeutung. Am Küstenabschnitt entlang der Badebucht Grakalovac konnte man zwölf Fußabdrücke von kleinen Theropoden ausfindig machen. „Die Spuren stammen von zwei kleinen Dinosauriern, von denen einer etwa 3,3 Meter und der zweite etwa fünf Meter lang war“, weiß Goran Stjepic vom öffentlichen Department „Kamenjak“, das sich um den Erhalt des Naturschutzgebietes kümmert. Die vorgelagerte Insel Fenoliga beherbergt sogar gleich mehr als 100 versteinerte Fußabdrücke von Theropoden und Sauropoden – also von fleisch- und pflanzenfressenden Dinosauriern. Die Spuren wurden im Jahr 1975 von den slowenischen Geologen Matja Gogala und Rajko Pavlovec gefunden. Seit 2021 sind sie in Kroatien gesetzlich geschützt. Das Gebiet lässt sich auf einem 1,5 Kilometer langen Pfad mittels Infotafeln und lebensgroßen Dinosaurier-Figuren erkunden. Dazu bietet die Badebucht Grakalovac eine herrliche Naturschaukulisse samt Snack-Bar. „Ich habe mit meinen Kindern auch immer wieder Ausflüge zu den Dinosaurier-Abdrücken gemacht. Sie waren begeistert“, erzählt Vermieterin Martincic.

Am südlichsten Punkt des Kaps angekommen, lädt die „Safari Bar“ zu einer Pause ein. Hat man sich im Labyrinth aus meterhohen Schilfgewächsen zurechtgefunden, kann man auf Holzbänken Platz nehmen und sich bei Grillspezialitäten und Bio-Getränken stärken. Wer den Pfad linksseitig weiterwandert, wird mit einem atemberaubenden Panorama belohnt: meterhohe, schroffe Felswände, Höhlen und eine unbändige See, deren Wellen an die Ufer schlagen. Hier nimmt man gerne Platz und verweilt bis man vom Herzschlag des Meeres berührt wird.