Nein, das ist nicht der Mars. Es ist auch kein Bild aus dem australischen Outback. Genauso wenig wurde es im Grand Canyon oder an einem anderen Ort im roten Herzen der USA aufgenommen. Tatsächlich liegt diese rote Landschaft westlich von Budapest in der Gemeinde Gánt.

Auf mehr als 127.000 Quadratmetern erstreckt sich heute ein Geologie-Park, wo bis 1988 im großen Stil Bauxit aus dem stark eisenhaltigen Erdreich gerissen wurde. In den 1920er-Jahren hatte Bergbauingenieur Balás Jeno das Aluminiumerz im Vértes-Gebirge entdeckt, heute erinnert ein Museum auf dem Bagoly-Hügel an den Bergbau – Stollen, Werkzeuge, Hunte und Dampfloks inklusive.

Doch auch über die kommerzielle Nutzung hinaus ist die Zeche in Gánt geologisch so interessant, dass ihr eine zweite Karriere als Geopark gelang: Das Betrachten der roten Felswände kommt einer Reise durch die Erdgeschichte gleich.

Das Gelände wurde wieder aufgeforstet, damit die Narben des Bergbaus heilen, die Vegetation kündigt in hoffnungsvollem Grün vom Ende des Abbaus des Gesteins, in einigen Senken haben sich künstliche Seen gebildet. Bei einem Spaziergang über die roten Felsen kann es dennoch passieren, dass man sich auf einem fernen Planeten wähnt: wenn schon nicht der Mars, dann doch zumindest der Mond.