Erwischt! Noch bevor Reiseleiterin Diana mit ihren Ausführungen beginnt, weist sie mit ernstem Ton darauf hin, dass Tiramisu kein piemontesisches Dessert ist. „Das bekommst du inzwischen auf der ganzen Welt, aber im Piemont kriegst du wesentlich schmackhaftere Speisen“, erklärt sie. Ja, die Piemontesen sind stolze Leute. Stolz auf ihre Landschaft, stolz auf ihre Städte, auf ihre Kultur und natürlich auf ihre Kulinarik.

Kein Wunder, wer in der norditalienischen Region unterwegs ist, der darf sich auf eine Vielzahl von Schönem freuen. „Das fängt in Turin an und hört am Lago Maggiore nicht auf“, freut sich Diana. Turin eignet sich dank toller Verkehrsanbindungen (internationaler Flughafen, Bahnhof und natürlich Autobahn) als perfekter Startpunkt einer Reise durch die norditalienische Provinz, auch wenn schon die Stadt alleine einen mehrtägigen Aufenthalt wert ist.

Turin wandelte sich von einer Industriestadt, geprägt von Fiat, zu einem Kultur-Schmelztiegel, für den nicht zuletzt das Königshaus Savoyen verantwortlich war. So gehört etwa der Palast im Nordosten der Stadt zum Pflichtprogramm.

Wer die Stadt in diese Richtung verlässt, macht sich auf den Weg Richtung Lago Maggiore. Der 212,5 Quadratkilometer große See erstreckt sich vom Piemont über die Lombardei bis in den Schweizer Kanton Tessin. „Aber zum größten Teil liegt er im Piemont“, betont Alberto, der Touristen rund um den See führt und viel zu erzählen hat. Und es gibt auch viel zu erzählen und noch mehr zu sehen.

Der See sorgt für ein Mikroklima, das eine sehr interessante Vegetation mit sich bringt. Die Westseite des 66 Kilometer langen Lago Maggiore gilt als besonders privilegiert. Hier gedeihen neben Mimosen und Kamelien auch Feigen-, Oliven- oder Zitrusbäume. Der Ort Cannobio lädt zu einem Spaziergang an der mit Palmen gesäumten Uferpromenade ein. Was man von dort nicht sehen kann, ist die schöne Insel, die Isola Bella. Zum Glück bringen einen Schiffe zum Palazzo Borromeo und den berühmten Gärten.

Abseits der Touristenpfade liegt Mergozzo am gleichnamigen See, der nur durch einen schmalen Landstrich vom Lago Maggiore getrennt ist. Das Städtchen mit seinen schmalen Gassen, das durch den Granit- und Marmorabbau bekannt geworden ist, wirkt so, als wäre die Zeit stehen geblieben. Eine ältere Dame sagt „Buongiorno“ und frönt vor ihrem Haus sitzend dem „dolce fare niente“, dem süßen Nichtstun.

Wer den Sport liebt, ist im nahen Naturpark Alpe Veglia richtig. Der Park an der Grenze zur Schweiz lädt zu Wanderungen ein. Und wer wandert, hat sich dann selbst gemachten Käse, Wein und Speck verdient. Natürlich sind die Piemontesen auch darauf stolz.

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