"Eine Notrufnummer ist auch dabei. Damit wir alle einsammeln können, falls sich jemand verirrt", meint Vitor Alves, der die Cabrios inklusive Roadbooks aushändigt, verschmitzt. Er erklärt noch schnell, wie man das Verdeck öffnet, und schon geht sie los, die Entdeckungsreise entlang der Küstenstraße vorbei am Nobelbadeort Cascais, den vielen Sandstränden und quer durch das Sintra-Gebirge.

Wind- und wetterfrst. Erste Anweisung: "Fahren Sie nach rechts auf die Küstenstraße Marginal." Cascais ist schnell erreicht, schön langsam geht es immer weiter in Richtung Norden. Die Tipps, sich wind- und wetterfest auszustaffieren, erweisen sich als goldrichtig. Vom milden Mikroklima der nach Süden gerichteten Küstenabschnitte um Estoril und Cascais ist nichts mehr zu spüren. Der Atlantik präsentiert hier sein raues Gesicht. Setzt man die Fahrt fort, trifft man auf on Menschen, die es genau wegen dieser Bedingungen hierher verschlagen hat. Der Guincho-Strand gilt als Paradies für Wind- und Kitesurfer. Das ungebändigte Meer im WM-Austragungsort sorgt selbst bei den Weltbesten für Adrenalinstöße.

Im Westen nur Nebel. "Parken Sie den Wagen und gehen Sie bis zum Kreuz vor. Genießen Sie den Blick", verlautet das Roadbook. "Cabo da Roca", der westlichste Punkt des europäischen Festlandes ist erreicht. Leichter gesagt, als getan, denn alles ist in dichten Nebel gehüllt. "Wenn man ganz genau schaut, kann man sogar die Lichter der Freiheitsstatue erkennen", sagt Pedro Aires d'Abreu, Mitglied der Portugiesischen Handelsdelegation, augenzwinkernd. So unangenehm der Wind manchmal sein mag, jetzt hat er sein Gutes. Die Wolken verziehen sich und es wird deutlich, was der Dichter Luis de Camoes gemeint hat. Er beschrieb die 140 Meter hohe Klippe mit Leuchtturm als jenen Ort, "wo die Erde endet und das Meer beginnt."