Die Nase muss wohl oder übel aus dem Schlafsack herausspitzen. Der Mund auch. Sonst kriegt man keine Luft. Und die ist hier bitterkalt. Minus 39 Grad im Freien, minus fünf Grad im Inneren. Die Hotelgäste huschen flink wie Wiesel durch die Gänge. Der Boden knirscht.

Himmelbett aus Eis. 30.000 Tonnen Schnee und 4000 Tonnen Eis werden jedes Jahr gebraucht, um das Eishotel in Jukkasjärvi im schwedischen Lappland, 200 Kilometer nördlich des Polarkreises, zu bauen. Gleich 50 internationale Künstler haben die verschiedenen Hotel-Suiten gestaltet.

Hamam mit Eissäulen. So gibt es unter anderem ein riesiges Himmelbett aus Eis, Zimmer die aussehen wie ein blau und grün schimmerndes Aquarium oder wie ein orientalisches Hamam mit Eissäulen. Aber nicht nur die Liegestatt besteht aus kristallklarem Eis, sondern auch die Tische, Sessel, Sitzbänke und Uhren. Kälte-Unempfindliche aus der ganzen Welt scheuen weder den langen Weg (zwei Flugstunden von Stockholm) noch die Minusgrade, um sich für eine Nacht auf Schnee und Eis zu betten.

Nur in Unterwäsche. Dick eingepackt (drei Paar Thermosocken, lange Funktions-Unterwäsche, zwei Fleecepullis, Windstopper-Gilet, Touren-Schihose und darüber ein Overall sowie ein Anorak und eine Pelzmütze) betreten wir nicht gerade leichtfüßig das Hotel. Geschlafen wird jedoch allein in Unterwäsche. Das reicht. Ehrlich. Denn die eigene Körperwärme heizt den Schlafsack tüchtig. Nicht vergessen: eine Mütze aufsetzen. Dann wird die Nacht kuschelig warm.