Nordkettenbahnen. Nirgendwo in Österreich verbinden sich Natur und Stadt atemberaubender als in Innsbruck. In weniger als einer halben Stunde schwebt man mit den Nordkettenbahnen nach oben zum „Top of Innsbruck“. Von 2256 Höhenmetern kann man dann noch in knapp 15 Minuten zur 2334 Meter hohen Hafelekarspitze wandern. Nebst Aussicht ist schon die von der britisch-irakischen Stararchitektin Zaha Hadid entworfene Hungerburgbahn-Station ein futuristischer Blickfang. Inspirieren ließ sie sich von den Eis- und Schneelandschaften der Region. Von ihr stammt übrigens auch die ikonische Skisprungschanze.
Perspektivenweg
Bergab empfiehlt sich eine Panoramawanderung mit wunderbaren Ausblicken beim Perspektivenweg der Architekten Snøhetta – erbaut aus Cortenstahl, Lärchenholz und angereichert durch passende Wittgenstein-Zitate. Neben Plattformen und Sonnenliegen am Großen Stein laden zahlreiche Sitzmöglichkeiten und Stege zum Runter- und Raufschauen ein. Und zum Innehalten. 2,8 Kilometer mäandert sich der Weg durch die alpine Landschaft 142 Höhenmeter nach unten.
Anpruggen
Es ist eines der meistfotografierten Motive Innsbrucks: im Vordergrund der Inn, dahinter ein farbenprächtiges Ensemble aus Häusern mit hoch geschraubten Giebeln und Kirchtürmen aus dem 15. Jahrhundert und im Hintergrund die schneebedeckten Gipfel. Die Viertel St. Nikolaus, Mariahilf und Hötting zählen zum ältesten Teil der Stadt. Auf der anderen Seite des Inns zahlt sich ein steter Blick nach oben genauso aus wie eine Einkehr in die originellen Secondhandshops, alteingesessenen Bäckereien und hippen Cafés.
Rathausgalerien
Von außen ist dieses Innenleben nicht erwartbar. In den Rathausgalerien in der Maria-Theresien-Straße prallen Welten aufeinander: Shoppingcenter und Verwaltungsgebäude, versteckte Nischen und lichtdurchflutete Glasdecken. Der französische Stararchitekt Dominique Perrault designte die Kombination aus Rathaus, Geschäften, Hotel und Rooftop-Bar mit lichtdurchfluteten Gängen und der Aufforderung, nach oben zu schauen. Dort spielt das Lichtkonzept von Daniel Buren alle Stücke. Im Hotel „The Penz“ kann man sogar einchecken.
Buchhandlung Haymon
Die allerbeste Shoppingadresse ist die von Rainer Köberl gestaltete und mehrfach ausgezeichnete Buchhandlung Haymon am Sparkassenplatz 4. Der Tiroler Architekt wollte die Bücher darin zum Leuchten bringen – das ist gelungen. Die großen Fenster gewähren einen Blick ins Innere von Buchhandlung und Kaffeebar. Schwarze Regale bis an die Decke rücken die Bücher darin in den Vordergrund.
Kaufhaus Tyrol
Alt und neu wurden auch hier nach hitzigen Debatten sensationell kombiniert: Der britische Stararchitekt David Chipperfield fügte zurückhaltend einen Baukörper in die „Prachtstraße“ der Landeshauptstadt ein. Die langgezogene, streng gerasterte Fassade – in Tirol nennt man sie auch „Käsefassade“ – wird durch ein sogenanntes Abknicken gebrochen, das Dachgeschoß wurde zurückgesetzt. Innen ist die „Mall“ des Einkaufszentrums um ein Atrium arrangiert. In die Schlagzeilen geriet es auch, weil es im Eigentum der Signa Prime Selection stand.
BTV Stadtforum
Ein architektonisches Überraschungsei: Die von Heinz Tesar entworfene Bank für Vorarlberg und Tirol an der Adresse Stadtforum 1 ist von außen betrachtet ein eigenwillig verschachtelter Bau mit horizontalen und vertikalen Elementen. Betritt man die Bank, entert man eine 20 Meter hohe Halle mit schwerelos anmutenden Betoneinschüben, raffinierter Lichtführung mit runden Kegeln, einer Empfangstheke aus Leder und einer akustisch ausgetüftelten Tonhalle mit quer geschnittenem Bambus.