Berlin. Von A wie Alexanderplatz bis Z wie (Bahnhof) Zoo – die deutsche Hauptstadt ist reich an berühmten und geschichtsträchtigen Sehenswürdigkeiten. Am besten ist es allerdings, wenn man sich durch die zwölf Berliner Bezirke arbeitet – denn jeder Kiez ist eine eigene Welt. Mitte ist das Zentrum der Unterwelten der einst geteilten Stadt, das charmante Nikolaiviertel lockt an die Spree, mit dem Neuen See im Tiergarten gibt es aber auch eine grüne Oase und mit dem Humboldt Forum einen Kunst- und Kulturkapazunder. Friedrichshain-Kreuzberg hingegen klotzt mit der bunten Bergmannstraße, der höchsten Clubdichte der Stadt, Urban Gardening in den Prinzessinnengärten oder Street Food in der Markthalle Neun. Die App „Going Local Berlin“ führt mit Insidertipps durch die Bezirke.

Das Berliner Nikolaiviertel in Mitte
Das Berliner Nikolaiviertel in Mitte © JFL Photography/Adobe Stock

Dortmund. Die größte Stadt im Ruhrgebiet ist geprägt von der Industrie, die etwa an der Zeche Zollern oder der Kokerei Hansa abzulesen ist. Zudem wird die Tradition des Bierbrauens hochgehalten, das Dortmunder U ist heute zwar ein Kulturzentrum, gehörte aber einst zur Union-Brauerei. Rund um den Alten Markt wird der Gerstensaft noch aus dem „Stößchen“ getrunken. Szenegrätzel ist das Kreuzviertel, wo man sich zum Ausgehen auf der Möllerbrücke trifft. Nur damit Sie bescheid wissen, wenn Sie jemand zum „Möllern“ einlädt.

Das stillgelegte Steinkohlebergwerk Zeche Zollern in Deutschland ist heute ein Museum
Das stillgelegte Steinkohlebergwerk Zeche Zollern in Deutschland ist heute ein Museum © IMAGO/peter schickert

Düsseldorf. Die zentrale Königsallee – kurz Kö gennant – ist ein baumgesäumter Shoppingboulevard par excellence, aber längst nicht die einzige spannende Adresse der Stadt am Rhein. Die Altstadt nennt man wegen ihrer hohen Dichte an Lokalen nicht umsonst die „längste Theke der Welt“, die Rheinuferpromenade hingegen wird bei schönem Wetter zum erweiterten Wohnzimmer der Düsseldorfer. Ebenso wie der Medienhafen mit seiner Mischung an denkmalgeschützten Hafenanlagen und modernen Bauten von Stararchitekten wie Frank Gehry.

Die Rheinuferpromenade in Düsseldorf
Die Rheinuferpromenade in Düsseldorf © JFL Photography/Adobe Stock

Frankfurt am Main. Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussieht – das Zentrum der Frankfurter Altstadt mit seinen Fachwerkhäusern ist neu. 1944 bei Luftangriffen zerstört, bis 2018 wurden 15 Bauten rekonstruiert und 20 nach dem Original neu gebaut. Einen tollen Blick auf die Skyline des Bankenviertels – „Mainhattan“ genannt – ist der Main Tower mit seiner Aussichtsplattform auf 198 Metern Höhe. Kult sind die Trinkhallen der Stadt, gut sortierte Kioske mit kleinen Erfrischungen, vorzugsweise „Ebbelwoi“.

Der Römerberg in Frankfurt mit den teils neuen Fachwerkhäusern
Der Römerberg in Frankfurt mit den teils neuen Fachwerkhäusern © IMAGO/imageBROKER/Arnulf Hettrich

Gelsenkirchen. Der Bergbau hat die Stadt im Ruhrpott geformt – aber sie befindet sich in einer Transformation. So wurde aus der Zeche Nordstern ein großer Park am Ufer des Rhein-Herne-Kanals, aus der Schutthalde Rheinelbe ein Skulpturenpark und aus Rungenberg ein Naherholungsgebiet. Mit den Schlössern Horst, Berge und Lüttinghof gibt sich Gelsenkirchen auch romantisch.

Radfahrer auf der Halde Rheinelbe in Gelsenkirchen, heute ein Skulpturenpark
Radfahrer auf der Halde Rheinelbe in Gelsenkirchen, heute ein Skulpturenpark © IMAGO/Jochen Tack

Hamburg. Die Elbphilharmonie, die Speicherstadt, St. Pauli sind allesamt weltberühmt. Unbedingt sehenswert sind aber auch das Karo(linen)viertel und die Sternschanze, statt der üblichen Bootstour kann man auf Alster und Elbe selbst mit dem Kajak paddeln, für einen Spaziergang im Grünen bietet sich Ohlsdorf an, dort liegt der größte Parkfriedhof der Welt. Wem die Hochkultur der Konzerthäuser zu hoch ist, den locken die zahlreichen Musicaltheater Hamburgs – am authentischsten natürlich die „Heiße Ecke“ auf der Reeperbahn.

Blick auf Wasserschloss in der Speicherstadt
Blick auf Wasserschloss in der Speicherstadt © Andreas Vallbracht/Mediaserver Hamburg

Köln. „Mer losse d′r Dom en Kölle“: Am Dom gibt es in der Stadt am Rhein tatsächlich kein Vorbeikommen und wenn man schon dort ist, sollte man im mittelalterlichen Zentrum auch gleich durch die engen Gassen schlendern. Möglicherweise auch das Farina-Duftmuseum, das in den originalen Produktionsräumen des 18. Jahrhunderts des Eau de Cologne eingerichtet ist, das Wallraf-Richartz- oder das Ludwig-Museum. Für einen Zwischenstopp bietet sich das Gartenlokal „Dank Augusta“ in der Flora Köln an, zum Flanieren der Rheinauhafen. Unbedingt sollte man eines der Brauhäuser besuchen, auf einen Sauerbrauten und Kölsch aus dem Kranz.

Der Kölner Dom mit der Hohenzollernbrücke
Der Kölner Dom mit der Hohenzollernbrücke © Jan Christopher Becke/Adobe Stock

Leipzig. Das Völkerschlachtdenkmal ist ein Wahrzeichen der Stadt in Sachsen, das man entweder aus historischem Interesse oder der tollen Aussicht von oben wegen besucht. Nicht minder geschichtsträchtig ist die Nikolaikirche im Zentrum, wo die friedliche Revolution in der DDR 1989 ihren Ausgang nahm, während in der Thomaskirche Johann Sebastian Bach wirkte. Ein Konzert im Gewandhaus sollte man sich nicht entgehen lassen. Für eine weitere Perspektive kann man Leipzig auch vom Boot auf dem Karl-Heine-Kanal erkunden.

Gewandhaus, Cityhochhaus und Augusteum in Leipzig
Gewandhaus, Cityhochhaus und Augusteum in Leipzig © Igor/Adobe Stock

München. Herzöge, Kurfürsten und Könige lenkten mehr als 400 Jahre von der Residenz aus die Geschicke Bayerns, im Sommer weilten sie in Schloss Nymphenburg, sicherlich nicht sind sie allerdings auf der Eisbachwelle am Eingang zum Englischen Garten gesurft, wie es in München heute angesagt ist. Hofbräuhaus und Viktualienmarkt winken mit einer Stärkung – oder man geht auf die Alm, dem höchstgelegenen Biergarten der Stadt im Olympiapark. Auf dem Planetenweg, der beim Deutschen Museum beginnt, wandert man durch das Sonnensystem.

Die Skyline von München mit den Türmen der Frauenkirche
Die Skyline von München mit den Türmen der Frauenkirche © engel.ac/Adobe Stock

Stuttgart. Schloss Solitude bietet mit dem Blick auf die Stadt das beste Entree, gleich in der Nähe findet sich die wahrscheinlich beste Adresse für schwäbische Maultaschen, das Restaurant Wielandshöhe des TV-Kochs Vincent Klink. Neben der klassischen ist Stuttgart vor allem für Architektur des Bauhaus bekannt, wie einige Villen und die Weißenhofsiedlung. Mineralwasserquellen sprudeln in mehreren Bädern der Stadt und die Weingärten an ihren Rändern schlagen sich beim Sundowner in den Gläsern nieder.

Der Schlossplatz ist ein Treffpunkt der Stuttgarter
Der Schlossplatz ist ein Treffpunkt der Stuttgarter © Boarding1Now/Getty Images