1906waren die Würfel gefallen. Allen voran Georges Braques und Pablo Picasso begannen, die Welt zerlegt in geometrische Formen und neu zusammengesetzt auf Leinwände zu bannen. Der Kubismus war geboren und breitete sich in den unterschiedlichen Disziplinen der Bildenden Kunst aus – aber nur in der tschechischen Hauptstadt Prag auch in der Architektur.

Ein besonders eindrückliches Beispiel dafür ist das Haus zur Schwarzen Muttergottes in der Altstadt vom Reißbrett Josef Gočárs, benannt nach einer Statue des barocken Vorgängergebäudes, mit dem Grand Café Orient samt kubistischer Inneneinrichtung im ersten Stock. Unweit des Vyšehrad legt das Dreierhaus von Josef Chochol mit seinen polygon gestalteten Erkern Zeugnis von der Bewegung ab, der auch die Villa Kovařovic gestaltete.

Nahe dem Nationaltheater liegt das Haus Diamant des Architekten Emil Králíček, der auch die einzige kubistische Straßenlaterne aufstellte. Sie steht seit 1912 auf dem Jungmannplatz. Als leuchtendes Beispiel des damaligen Zeitgeists und durch ihren Sockel als praktische Sitzgelegenheit.