Wolkenkratzer. Zu Beginn empfiehlt es sich, auf eines der markanten Hochhäuser der Skyline zu fahren, um sich einen Überblick über die Stadt ein paar Grad nördlich des Äquators zu verschaffen. Die Petronas Towers sind wohl die naheliegendste Wahl dafür – denn die Zwillingstürme, verbunden mit der höchsten doppelstöckigen Brücke der Welt, liegen mitten in der Stadt. Das einzige Problem: Man sieht sie nicht, wenn man auf der Aussichtsplattform im 83. Stockwerk steht, die über drei Aufzüge zu erreichen ist. Daher ist der KL Tower eine gute Alternative, um die geschäftige Innenstadt inklusive der Petronas Towers aus der Vogelperspektive zu sehen. Bei beiden Türmen empfiehlt es sich, die Karten vorher online zu kaufen, denn Besucher bekommen ein Zeitfenster zugewiesen.

Der Park zu den Füßes der Petronas Towers
Der Park zu den Füßes der Petronas Towers © Songkhla Studio/Adobe Stock

Indoor-Pause. Um der Hitze und den oft heftigen Kurzregenfällen am Nachmittag auszuweichen, kann man gleich auf dem Gelände der Zwillingstürme bleiben – hier befindet sich die mehrstöckige, klimatisierte Mall Suria, die von den Edelmarken der Welt bis zu Shops, die in Australien und Japan heimisch sind, alles anbietet. Interessant auch für alle, die keine Lust zum Kleider-Shopping haben: Es gibt mehrere Supermärkte und einen Food Court, also einen Essensbereich, wo es jede Menge asiatisches Fast Food gibt.

Brickfields wird auch Little India genannt
Brickfields wird auch Little India genannt © Dreamstime/Ravijohns/Imago

Brickfields. Gleich bei der Bahnstation Kuala Lumpur Sentral ist man im Stadtteil Brickfields, der auch als Little India bekannt ist. Für die mitteleuropäischen Sinne ist das Viertel eine echte Herausforderung – denn es gibt zahlreiche Stände mit nie gesehenen Früchten wie Rambutan, Mangosteen, Durian oder Cempedak, und Gassen, in denen Blumenkränze aus intensiv duftendem Jasmin mit Rosen, Begonien und Orchideen gebunden werden. In Brickfields finden sich viele Restaurants, in denen die Einheimischen für ein paar malaysische Ringgit essen. Ein zentraler Bestandteil: das Waschbecken, denn indisch wird traditionell mit den Fingern gegessen. Würziges Dal, Tomatenchutney, scharfe Currys von Blechtellern – authentischer wird die Küche nicht.

Die Batu Caves beim  Festival Thaipusam
Die Batu Caves beim  Festival Thaipusam © IMAGO/Wong Fok Loy

Batu Caves. Im Nordern der Stadt liegen die Höhlen der Batu Caves: Die Anlage lässt sich mit der U-Bahn erreichen – um sechs Uhr früh werden die Pforten zu diesem meistbesuchten Hindu-Tempel außerhalb Indiens geöffnet. Auf den 272 Stufen hinauf zu den Höhlen ist man selten allein. Ganze Horden von Tauben und Langschwanzmakaken sind geübt darin, den Touristen Essbares abzuluchsen. Ein Mal jährlich feiert die tamilische Gemeinde Malaysias hier das Festival Thaipusam, bei dem Gläubige wie in Trance die Stufen in die Kalksteinhöhlen erklimmen. Teils mit Metallstäben, die sie sich durch Zunge oder Wangen gestochen haben, und teils mit Haken im Rücken. Sie bieten ihrem Gott Murugan Opfer dar. Seine 43 Meter hohe vergoldete Statue steht am Eingang zu den Höhlen.

Der Thean-Hou-Tempel ist einer Meeresgöttin geweiht
Der Thean-Hou-Tempel ist einer Meeresgöttin geweiht © IMAGO/Benny Marty

Thean-Hou-Tempel. Auf den Robson Heights steht der Thean-Hou-Tempel. Er ist der chinesischen Meeresgöttin Mazu gewidmet und verbindet in seinem Inneren Elemente des Taoismus, Buddhismus und Konfuzianismus. Der Tempel wurde erst vor rund 30 Jahren eingeweiht, die steile Straße hinauf dient vielen Gläubigen als Pilgerweg, auf dem sie Abbitte für ihre Sünden leisten. Direkt neben dem sechsstöckigen Tempel, den die Einwanderer aus der südchinesischen Provinz Hainan errichtet haben, befinden sich bunte Skulpturen, die die chinesischen Tierkreiszeichen repräsentieren.

Das Art-Deco-Gebäude ist der Eingang zum Central Market
Das Art-Deco-Gebäude ist der Eingang zum Central Market © IMAGO/xwithGodx

Central Market. Zum Mittagessen gibt es am Central Market eine große Auswahl verschiedenster Angebote aus allen Erdteilen. Auf dem einstigen Großmarkt in der Stadt lassen sich mehr oder weniger authentische Mitbringsel ergattern, in den Straßen rundherum gibt es Bubble Tea, Obststände, frische Säfte und jede Menge Restaurants. Auch hier in der Nähe gibt es Tempel zu besichtigen – etwa den taoistischen Guan-Yu-Tempel oder den Sri-Mahamariamman-Tempel, dessen Fassade mit geschnitzten Hindu-Gottheiten verziert ist.

Chinatown in Kuala Lumpur
Chinatown in Kuala Lumpur © dron285/Adobe Stock

Chinatown. Nicht weit weg vom Central Market ist die Chinatown Kuala Lumpurs, die wie Brickfields mit geschäftigen Händlern und exotischen Waren aufwartet. Wer in einem der chinesischen Medizinläden jemanden findet, der Englisch spricht, lernt viel über die vermeintlichen Heilkräfte von Kräutern und getrockneten Tier- und Meeresfrüchteteilen, die grundsätzlich als Suppen gekocht und warm gegessen werden. Auch hier ist das Schlendern durch die Gassen und Geschäfte der beste Weg, das Viertel kennenzulernen – und am Abend zum Essen zu bleiben.