Im Frühling wird sie sehnsüchtig erwartet: die Öffnung des Viatori-Gartens in Görz/Gorizia. Er trägt den Namen von Luciano „Lucio“ Viatori, der in den 1970er-Jahren das Grundstück auf einem Hügel am Rand von Görz mit Blick auf den Isonzo, das Castello di Gorizia und den Karst erwarb, um dort einen Garten anzulegen. Dafür musste er das verwilderte Gelände zunächst roden, den Hang befestigen und terrassieren, einen Bombenkrater aus dem Ersten Weltkrieg nutzte er für einen Seerosenteich.

Bei der Gestaltung der Fläche von 2,5 Hektar ließ er sich von der englischen Gartenkunst des 19. Jahrhunderts inspirieren, wovon eine rund 500 Arten umfassende Azaleensammlung zeugt. Oder die mehr als 150 Sorten von Rhododendren, über 300 Rosen und 50 Kamelien. Die rund 120 Arten Magnolien, die letzte große botanische Liebe des Professors, erfreuen Besucher mit ihrer Blüte von März bis Juni. Diese Hauptdarsteller werden flankiert von einer großen Zahl an farbenfrohen Begleitern: von den Zwiebelblumen als erste Boten des Frühlings über Pflingsrosen, Lilien bis zu Astern und Dahlien.

Luciano Viatori legte den Garten in Görz in den 1970ern an
Luciano Viatori legte den Garten in Görz in den 1970ern an © Giardino Viatori

Nach seinem Tod im Jahr 2014 ging sein Garten in die Obhut der Stiftung Cassa di Risparmio di Gorizia über, die sein Erbe bewahren und Besuchern zugänglich machen soll. Weiterhin ist nur ein Teil des Gartens für die Öffentlichkeit zugänglich, es wird an der Befestigung der Wege und barrierefreiem Zugang gearbeitet. Das Besucherzentrum, die Casa Viatori, wurde bereits auf eine moderne Ausstellung mit digitalen Präsentationsmöglichkeiten umgebaut. 2025 sollen die Arbeiten im Garten dann vollständig abgeschlossen sein und das Anwesen das ganze Jahr über geöffnet sein. Gerade rechtzeitig zum grenzüberschreitenden Kulturhauptstadtjahr im italienischen Görz und im slowenischen Nova Gorica.