Fast eintausend Jahre ist sie alt und hat schon einige Herrscher kommen und gehen gesehen, ohne ihre Identität zu verlieren: die mittelalterliche Stadt Šibenik in Dalmatien. Oft im Schatten von Zadar im Norden und Split im Süden (jeweils rund eine Autostunde entfernt) punktet sie mit außergewöhnlicher Architektur und viel Natur in naher Umgebung. Besonders schön ist der erste Eindruck der 40.000-Einwohner-Stadt vom Meer aus. Durch einen engen Kanal geht es per Schiff vorbei an der im 16. Jahrhundert errichteten Nikolaus-Festung bis an die Promenade. Wer sich die Klippen des natürlichen Engpasses genauer ansieht, wird Tunnel entdecken, die während militärischer Konflikte als Verstecke gedient haben. Heute schützt die schmale Einfahrt die Stadt vor den Auswüchsen des Massentourismus, denn große Kreuzfahrtschiffe haben hier keine Chance.

Die Nikolaus-Festung beschützte die Stadt vor Eindringlingen
Die Nikolaus-Festung beschützte die Stadt vor Eindringlingen © Zoonar.com/dalibor Brlek

Über 2800 Stufen

Ist das Nadelöhr geschafft, wird der Blick auf zwei weitere Festungen und eine Stadt, die sich an einen Hang schmiegt, frei. Wahrzeichen ist die Kathedrale. Ihr Dach besteht aus einem Tonnengewölbe aus freitragenden Steinplatten. Nicht zuletzt wegen dieser spektakulären Konstruktion steht das Gotteshaus auf der Unesco-Weltkulturerbe-Liste. Sie und der Rest der Altstadt können über 2800 Treppenstufen erkundet werden.

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Unesco-Weltkulturerbe: Die Kathedrale von Šibenik
Unesco-Weltkulturerbe: Die Kathedrale von Šibenik © Matyas/Imago

Bestes Restaurant Kroatiens

Jedes Jahr im Sommer wird die alte Stadt zwei Wochen lang vom Lachen der Jugend erhellt. Seit mehr als 60 Jahren ist das Kinderfestival der Höhepunkt des kulturellen Veranstaltungskalenders. Kinder aus aller Welt können bei Workshops ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Auch kulinarisch hat die Stadt an der Mündung des Flusses Krka viel zu bieten: Mit dem „Pelegrini“ ist mitten im Zentrum das laut „Falstaff“ beste Restaurant Kroatiens zu finden.

Obwohl Šibenik über einen Stadtstrand verfügt, zieht es die Einheimischen zum Baden in das vorgelagerte Örtchen Jadrija, das im Vorjahr sein einhundertjähriges Bestehen feierte. Zeitzeuge sind die morbiden Charme versprühenden Kabinen mit ihren bunten Türen. Oft mit Stockbetten, Solaranlage und Herdplatte ausgestattet, werden sie für so manchen Pächter zur bescheidenen Sommerresidenz.

Die bunten Kabinentüren sind das Markenzeichen Jadrijas
Die bunten Kabinentüren sind das Markenzeichen Jadrijas © Zoonar.com/Dalibor Brlek

Surfer-Flair

Der Wind, der zuverlässig am Vormittag auffrischt, lockt viele Windsurfer an. Die besten versammeln sich um die kleine Surfschule „Mali Viganj“, wo ihr Können von den Besuchern der Strandbar bewundert wird.

Weiteres Plus für Šibenik ist seine Nähe zu den beiden Nationalparks Krka und Kornaten. Die Inseln des vorgelagerten Archipels, die von Linienschiffen angesteuert werden, sind ebenfalls einen Abstecher wert.