"Die bunten Flaschen voller Zuckerwasser ködern schon kleine Kinder mit Comic-Tieren auf dem Etikett. Außerdem sind sie perfekt für Kinderhände abgestimmt, wie auf der Website des Herstellers zu lesen ist. Das zeigt, dass dieses Produkt gezielt auf Kinder zugeschnitten ist", erklärt Heidi Porstner, Leiterin von foodwatch Österreich.
Beworben werden die Getränke vom Hersteller zudem "mit echten Früchten". "Die sind tatsächlich aber nur in Spuren enthalten, und zwar als Fruchtsaftkonzentrat. Dafür enthält Dreh und Trink reichlich Zucker, kombiniert mit Zusatzstoffen und Aromen." Das Getränk ist seit Generationen bekannt – "und Generationen ärgern sich darüber", sagt Porstner. Das zeige auch das Ergebnis des Foodwatch-"Werbeschmäh des Jahres"-Votings. Hier ein Überblick über die fünf Kandidaten. "Dieses Zuckerwasser wird so massiv für Kinder beworben, dass diese kaum widerstehen können. Und Eltern oder Großeltern müssen dann mühsam dagegenhalten", erklärt Porstner.
Laut Empfehlungen der WHO sollte ein so süßes Getränk nicht für Kinder beworben werden. "Dieses Marketing, noch dazu für Einweg-Flaschen, ist einfach nicht mehr zeitgemäß", ergänzt Porstners Kollegin Lisa Kernegger.
Immer mehr Kinder in Österreich sind übergewichtig oder adipös. Einer der Gründe: Schon die Kleinsten werden durch Werbung für besonders zuckerreiche Lebensmittel und Getränke geködert. Sie gewöhnen sich an den süßen Geschmack, wollen mehr davon und kämpfen unter anderem als Folge davon schon früh mit massivem Übergewicht. Für die Hersteller versprechen süße Getränke allerdings gute Gewinnmargen. Die WHO warnt seit Jahren vor Kinder-Marketing für ungesunde Lebensmittel und Getränke und empfiehlt dringend eine Werbebeschränkung für zu süße, zu fettreiche oder zu salzhaltige Produkte.