Wenn es beim Kochen einmal schnell gehen soll, sind Spaghetti mit Fertigtomatensoße für viele Menschen die erste Wahl. Das Testmagazin "Ökotest" ließ Tomatensoßen aus dem Handel – darunter acht biozertifizierte Produkte – in spezialisierten Laboren auf Pestizidrückstände, Schimmelpilzgifte und Lycopin untersuchen. Außerdem wurde der Salzgehalt bestimmt und die Tomatensoßen einer sensorischen Prüfung unterzogen. Anhand der Zutatenliste wurde überprüft, ob Aromen oder Zucker in der Soße stecken. Darüber hinaus wurde die Herkunft der Tomaten überprüft.

Schimmelpilzgifte

Schimmelpilzgifte sind nicht nur eklig, sondern auch ein mögliches Gesundheitsrisiko. Vier Produkte enthielten diese in einer Höhe, dass abgewertet wurde: die "Gut & Günstig Napoli"-Tomatensauce mit Kräutern, wegen des Schimmelpilzgiftes Alternariol (AOH) und die drei Bioprodukte von Alnatura, Dm und Rossmann (Ener Bio) wegen Tenuazonsäure (TEA). Alnatura überschreitet den neu von der EU beschlossenen Richtwert für TEA um fast das Doppelte, weshalb die "Alnatura Bio"-Tomatensauce Klassik als einzige mit "ungenügend" abschneidet.

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Die Testtabelle

Die Arbeiterkammer Oberösterreich stellt den gesamten Test als Gratis-Download zur Verfügung:

Zu viel Salz ist ungesund. Es erhöht das Risiko auf Bluthochdruck- und Folgeerkrankungen. Den größten Anteil unseres Salzkonsums macht verstecktes Salz in Fertiglebensmitteln aus. Deswegen ist es wichtig, dass Hersteller in Fertigprodukten sparsam damit umgehen. Das tun leider längst nicht alle: Die im Labor gemessenen Salzgehalte variieren zwischen 0,01 und 1,28 Gramm pro 100 Gramm. 14 Soßen wurden wegen erhöhtem Salzgehalt abgewertet.

Geschmack durchwegs gut

Für den Geschmack scheint das Salz nicht nötig zu sein, wenn die Qualität stimmt: Die Sensorikprüfer bewerteten sogar die La Selva Pomodoro al basilico, die als einzige Soße im Test gar kein Salz zugesetzt hat, mit der Bestnote. Sensorisch gab es ohnehin wenig zu bemängeln – fast alle Produkte schneiden mit "gut" oder "sehr gut" ab. 19 Hersteller verzichten erfreulicherweise auf den Einsatz von Aromen. Nur in den "Barilla Pomodoro"- und der "Oro die Parma Sugo"-Tomatensaucen mit Kräutern kamen Aromen zum Einsatz.

Viele Anbieter versprechen auf ihrer Verpackung die Herkunft aus Italien und viele konnten ihre Lieferkette auch vorbildlich nachweisen. Gerade die großen Anbieter Barilla und Unilever (Knorr) bemühten sich aber am wenigsten. Bei mangelndem Herkunftsnachweis wurde abgewertet, da bei verarbeiteten Tomatenprodukten die Tomaten häufig aus China kommen und es dort massive menschenrechtliche Probleme beim Tomatenanbau gibt.

Gesundes Essen

Vitamin C, Kalium und Ballaststoffe, dazu kaum Kalorien – Tomaten sind gesund. Dafür sorgt auch der Gehalt an Lycopin. Der rote Tomatenfarbstoff hat nämlich antioxidative Eigenschaften. Ein hoher Lycopin-Gehalt ist ein Hinweis darauf, dass viele reife Tomaten verarbeitet wurden. Besonders viel Lycopin steckt in der Schale. Es ist dazu hitzestabil, sodass auch beim Kochen ein Großteil des Farbstoffs erhalten bleibt. Das trifft sich gut, denn der Körper kann Lycopin aus erhitzten Tomaten leichter aufnehmen!