Frischkäse ist als Belag aufs Brot oder Zutat in diversen Rezepten beliebt. Im Käsesortiment ist er in Österreich nach Schnittkäse das am häufigsten verkaufte Produkt. Laut österreichischem Lebensmittelkodex
zählen auch Topfen und Hüttenkäse zum Frischkäse. Grund genug für den VKI, das entsprechende Supermarkt-Angebot im Bio-Sortiment für die November-Ausgabe der Zeitschrift "Konsument" (ab 20. Oktober im Fachhandel erhältlich) unter die Lupe zu nehmen. Die erfreuliche Nachricht: 24 Produkte schnitten mit einem "Sehr gut" ab, eines mit "Gut" und sieben mit "Durchschnittlich".
Vier sind durchgefallen
- Als "nicht zufriedenstellend" erwiesen sich im Test:
- Bio-Doppelrahm Frischkäse Natur von "Besser Bio", er hatte einen zu hohen Wassergehalt,
- Ja! Natürlich Bio Ziegen Frischkäse wegen einer zu niedrigen Lebendkeimzahl,
- Bergbauern Hüttenkäse von "Zurück zum Ursprung", der auf die Trockenmasse bezogene Fettgehalt (F.i.T.) war zu niedrig,
- Bio-Topfen von Stadler Bio-Hof, u. a. ebenfalls zu niedriger Fettgehalt bezogen auf die Trockenmasse
In jedem Fall wichtig: Bei allen Proben wurden sofort nach der Anlieferung ins Labor mikrobiologische Analysen vorgenommen: Bei keinem Produkt konnten Krankheitserreger nachgewiesen werden.
Aussehen, Textur, Geruch, Geschmack
Auch die Sensorik spielte eine Rolle. Der Schaffrischkäse von Spar Natur pur und der Ziegenfrischkäse von Andechser Natur fielen bereits beim Probeneingang, also unmittelbar nach dem Einkauf, negativ auf und wurden dementsprechend abgewertet. Die Gutachter stellten einen Fremdgeschmack bzw. einen Oxidationsfehler fest. Am Ende der Mindesthaltbarkeit war die Sensorik bei sechs weiteren Produkten beeinträchtigt und entsprach nur noch der Güteklasse 2. Drei stammen von Salzburg Milch, zwei von der Käserei Stift Schlierbach und eines der Berglandmilch Wels. Generell zeigte der Test, dass die Produkte zum Endes des Mindesthaltbarkeitsdatums (MHD) geschmackliche Mängel aufweisen können. "Deshalb ist es ratsam, die Produkte möglichst schon einige Zeit vor Ablauf des MHD zu konsumieren", sagen die Konsumentenschützer.
Wärmebehandelt oder nicht?
Milchprodukte können bei der Herstellung einer thermischen Behandlung unterzogen worden sein. "Dies führt zu einer Reduktion der Lebendkeime. Lebendkeime sind aber wertbestimmende Bestandteile von gesäuerten Milchprodukten", sagen die VKI-Experten. Leider fehle auf den Produkten meist ein eindeutiger Hinweis auf eine Wärmebehandlung. "Konsumentinnen und Konsumenten können dies lediglich daran erkennen, dass auf einer Verpackung der Hinweis ,mit erhöhtem Molkeneiweißgehalt' aufgedruckt ist."