1. Das Bauchgefühl sagt: Das ist der Richtige oder die Richtige. Ein guter Grund zu heiraten?
ANTWORT: "Bauchgefühl ist schon mal ein sehr guter Anfang", sagt die Wiener Scheidungsanwältin Katharina Braun. "Was ich bei Scheidungen oft erlebe, ist, dass sich das, was anfangs als kleine Marotte abgetan wurde, zum riesigen Problem ausgewachsen hat: etwa ein jähzorniger Charakter oder der 'gesellige Mann, der gern mal ein Gläschen trinkt', der sich zum Alkoholiker entwickelt." Ein Bauchgrummeln, ein nicht ganz stimmiges Bauchgefühl, sollte man beim Gedanken an Heirat, wie Braun betont, also keinesfalls ignorieren. "Nach der Trauung wird’s jedenfalls nicht besser", betont die Juristin, die sich auch an eine Frau erinnern kann, die ihr von einem Afrikaurlaub vor der Hochzeit erzählte. "Sie erzählte mir, dass sie auf der Straße ausgeraubt worden sei. Sie war im Schock und was tat ihr Freund und späterer Ehemann? Er lief nicht nur weg, sondern holte auch keine Hilfe. Erst im Hotel traf sie ihn wieder, wo er ihr erzählt hat, was für ein Schock das alles für ihn gewesen ist." Aber auch in der Ehe habe er die Frau in schwierigen Zeiten auf sich alleine gestellt gelassen. "Über eines sollte man sich jedenfalls klar sein: Anders als im Märchen, das mit einer Eheschließung endet, ist eine Heirat nur ein Tagesevent. Die Ehe fängt danach an."