Schimmelpilzgifte sind bei Mehl ein wiederkehrendes Problem. Der Befall kann bereits auf dem Feld erfolgen oder in späterer Folge durch unsachgemäße Lagerung. „Schimmelpilzgifte sind insofern problematisch, als sie bei Mensch und Tier bereits in relativ kleinen Mengen akute Vergiftungserscheinungen auslösen können“, informiert VKI-Projektleiterin Nina Eichberger. „Bei langfristiger Aufnahme drohen chronische Gesundheitsschäden.“
Ist ihr Mehl auch dabei?
Für den Test wurde in Reformhäusern, Mühlen, bei Ab-Hof-Automaten und in Supermärkten in der Steiermark eingekauft. Die getestete Auswahl umfasst 11 Weizenmehle, 13 Dinkelmehle und – als glutenfreie Alternative – 4 Buchweizenmehle, davon 23 Bio-Produkte und 5 aus konventionellem Anbau. Bis auf ein Produkt schnitten alle Mehle mit „sehr gut“ bzw. „gut“ ab. Nur ein Vollkorn-Weizenmehl wurde mit „durchschnittlich“ bewertet, da dieses im Vergleich zu den anderen Testprodukten eine erhöhte Konzentration eines Schimmelpilzgiftes aufwies.
Schimmelpilzgift in geringer Konzentration
In allen 24 Dinkel- und Weizenmehlen wurde zwar das Schimmelpilzgift Deoxynivalenol (DON) gefunden. Die gemessene Schadstoffkonzentration lag jedoch stets unter den gesetzlich festgelegten Höchstgehalten – meist in einem niedrigen Bereich. Lediglich das Weizen-Vollkornmehl von Fini’s Feinstes wies deutlich höhere Werte auf und erhielt dadurch nur eine „durchschnittliche“ Bewertung. Ein akutes Gesundheitsrisiko ist auch hier nicht gegeben. „Insgesamt zeigte sich im Rahmen des Tests, dass die Schadstoffaufnahme aus Mehl gering ist. Weiters ist der regionale Aspekt erfreulich: Nahezu alle vermahlenen Getreidesorten stammen aus Österreich und sind auch hier vermahlen worden, was mit kurzen Transportwegen einhergeht. Aber es zeigt sich auch bei den Biomehlen, dass eine breite Preisspanne bis zu 200 Prozent besteht“, fasst Susanne Bauer, Leiterin der AK-Marktforschung, zusammen.