Über vier Jahrzehnte arbeitete Masako Wakamiya als Bankangestellte. In der Zeit kamen die meisten ihrer Bekannten aus derselben Branche. Als sie mit 60 ihren Job aufgab, um sich zu Hause um ihre Mutter zu kümmern, legte sie sich ihren ersten Computer zu, und begann sich über einen Online-Verein mit anderen älteren Menschen auszutauschen.  „Seit der Computer mir Flügel verlieh, habe ich eine Menge verschiedener Menschen kennengelernt.  Der Computer hat mich neugierig gemacht", sagt sie.

Mit der Neugier einher ging der Wunsch, anderen Senioren Computer-Grundkenntnisse zu vermitteln. Weil  Masako Wakamiya es frustrierend  fand, wie wenig interessantes Online-Material es für ältere Menschen gibt, begann sie  mit der Tabellenkalkulations-Software Excel Kunst zu schaffen und teilte ihre Erfindung mit anderen. Sie lernte auch Englisch und hat inzwischen mehrere Bücher geschrieben. Eines trägt übersetzt den Titel „Mit über 60 wird das Leben immer interessanter.“

Anfang 2017, mit 81 Jahren, hat Masaka Wakamiya ihre erste iPhone-App herausgebracht, speziell für die ältere Generation. Die nach dem Ausstellungsstand für traditionelle japanische Puppen benannte App "Hinadan" ist ein Spiel, bei dem man die Puppen in der richtigen Reihenfolge anordnen muss. Die App ist mittlerweile 80.000 Mal heruntergeladen worden.

Laut Wakamiya gibt es bereits eine englische und eine chinesische Version des Spiels. Ihr Erfolg hat ihr viele Einladungen eingebracht. Erst im Februar war sie bei den Vereinten Nationen in New York zu Gast. Wakamiya ist zudem Vize-Vorsitzende des landesweiten Online-Vereins Mellow Club, hält Vorträge in ganz Japan und sitzt in einem von Premierminister Shinzo Abe geführten Regierungsausschuss zum „Zeitalter der Hundertjährigen“.