In den 1980er Jahren legte Microsoft den Grundstein für ihre heutige Dominanz bei den Betriebssystemen. Damals war der beliebteste Heimcomputer der C64. Teenager übten sich im Schnell-Tippen indem sie Computerspiele aus Computerzeitschriften auf Kassette abschrieben. Die Ladezeit eines solchen Spiels: 30 Minuten aufwärts.

Da war man schon ein echter Held, wenn man zuhause einen PC stehen hatte. Viele waren mit Microsoft-Dos ausgestattet. Befehle wurden mit der Tastatur eingegeben, eine Maus war Luxus. Doch nicht nur Microsoft hatte Dos im Angebot. IBM und Novell machten dem Unternehmen von Bill Gates Konkurrenz.

Grafische Oberfläche

Um sich von den Mitbewerbern abheben zu können, brachte Microsoft am 20. November 1985 Windows auf den Markt. Dieses Windows war allerdings kein Betriebssystem, sondern nur ein Programm das eine grafische Benuzteroberfläche bot - am PC-Markt revolutionäre. Nur Apple hatte eine vergleichbare Oberfläche und schon in den 1980er Jahren waren Apple-Geräte teurer als die für damalige Verhältnisse sehr kostspieligen PC.

Dieses Video könnte Sie auch interessieren

In den folgenden zehn Jahren verbesserte Microsoft sein Windows immer weiter bis das Unternehmen 1995 den PC-Markt erneut auf den Kopf stellte. Denn Windows 95 war kein einfaches Programm mehr, dass man in Dos startet musste. Es war ein eigenes Betriebssystem.

Mit grafischen Betriebssystemen hatte Microsoft bis dahin allerdings keine Erfahrung. Und so war Windows 95 sehr fehleranfällig. Es dauerte aber nur zwei Jahre bis Windows 98 auf den Markt kam. Diese Version war für fünf Jahre die beliebteste Variante. Denn die Nachfolgeversion Windows ME war ein Flop und Windows 2000 war mit seinen umfangreichen Funktionen nur für Profis interessant.

Bunt und rund

Mit Windows XP verpasste Microsoft 2001 seinem Betriebssystem einen neuen Anstrich. Das Layout war runder und bunter. Die IT-Welt war entrüstet. Dennoch blieb Windows XP acht Jahre lang das am weitest verbreite Betriebssystem. Auch hier konnte das Nachfolge-Modell Vista nicht mit dem Vorgänger mithalten.

Nach dem Vista-Debakel wurde 2009 Windows 7 präsentiert. Das System wurde von der Fachwelt hoch gelobt und ist bis heute vorherrschend. Der Grund: Mit Windows 8 und 8.1 vollzog Microsoft einen radikalen Kurswechsel. Der gewohnte Desktop verschwand und Kacheln stellten die einzelnen Programme dar.

Das Feedback war so verheerend, dass Microsoft mit Windows 10 wieder einen Schritt zurückgeht. Das aktuelle System bietet wieder den gewohnten Desktop. Die Kacheln wurden ins Startmenü integriert. Wer ein lizenziertes Windows 7 oder Windows 8/8.1 Betriebssystem hat, kann gratis auf das neueste System umsteigen.

ROMAN VILGUT