Glaubt man den heimischen Mobilfunkern kann man das Festnetz-Telefon eigentlich sofort wegwerfen und die Leitung samt Internet auch bald kappen. Wie sieht man das bei der Nummer 1 auf diesem Sektor in Österreich?
Rudolf Fischer: Durch den sehr heftigen Wettbewerb in der Mobilkommunikation in den letzten Jahren haben sich die Preise stark nach unten bewegt. Sprachtelefonie geht daher im privaten Bereich primär über das Handy.

Das allein dürfte Ihnen aber keine Sorgen machen?
Fischer: Es hat sich die Gesamtsituation etwas verschärft. Das Internet hat durch die mobilen Datenkarten zusätzliche Konkurrenz bekommen. Kunden, die nur ein bisschen surfen, kommen mit damit recht gut zurecht. Darunter leidet natürlich auch das Festnetz. Für uns ist es heute wichtig, dass wir uns auf jene Dienste konzentrieren, die etwas weiter weg sind vom Kerngeschäft, das die Telekom Austria im Festnetz ursprünglich betrieben hat.

Wohin geht der Weg?
Fischer: Für uns wichtig werden die Themen, die mehr Breitband verlangen, also Internet-TV, sprich das Fernsehen über die Kupferader. Der zweite Sektor ist der gesamte Bereich der Heimsicherheit. Alles, was wir an Alarmanlagen kennen, ist ein Thema, mit dem wir uns sehr, sehr beschäftigen. Auch das weicht vom alten Kerngeschäft sehr ab. Wir beschäftigen uns also sehr mit Themen, die in die tiefe Nutzung des Breitbands hineingehen.

Das gilt auch für Großkunden?
Fischer: Da gibt es viele neue Applikationen, etwa die gesamte Vernetzung von Filialbetrieben, Werbemaßnahmen in den Kundenshops. Wir vernetzen wenn gewünscht die ganzen Filialen und statten sie mit Monitoren aus, wir machen Unternehmensradio etwa für Stiefelkönig ...

Aber nur die Hardware . .
Fischer: Der Content, die Inhalte, kommen vom Unternehmen. Wir machen die Vernetzung, die Verteilung. Ein anderes Produkt ist Viva-TV für Arztpraxen, wo wir schon mehr als 500 Wartezimmer mit Informationen versorgen.