Das alte C-Handynetz könnte bald eine Wiedergeburt erleben. Die dazu gehörigen 450-MHz-Frequenzen wurden im April 2006 erneut versteigert und dienen bald dazu, noch schnelleres Internet über den Äther zu jagen. Eine der drei Frequenzen bekam T-Mobile, die beiden weiteren gingen an die schwedische "Green Network". Versteigerungserlös für die Republik: 5,9 Millionen Euro.

Millionen-Pönalen. Eigentlich sollten beide Netze in wenigen Tagen bereits stehen, sieht doch der Zuteilungsbescheid eine Mindestversorgung von 310 Gemeinden per 1. September vor. Ist das nicht der Fall, drohen Pönalen von jeweils drei Millionen Euro - ab 2008 sind es sogar fünf Millionen Euro jährlich.

Noch etwas Geduld. Doch die Österreicher müssen sich für den neuen Mitbewerber noch bis Anfang 2008 gedulden. Bei T-Mobile konnte man gestern keine Auskunft geben, was man mit den Frequenzen vorhat. Green Network soll laut eigenen Aussagen einen Aufschub erhalten haben. "Ein Gerichtsstreit zog sich bis letzten November, wir bekamen somit mehr Zeit, das Netzwerk aufzubauen", erklärt der ehemalige Green Network-Chef Arvid Brandberg gegenüber der Kleinen Zeitung.

Russen im Hintergrund. Dabei sind die Schweden selbst nur Mittler für die Lizenz gewesen. 75-Prozent-Eigentümer des Unternehmens ist jetzt die Russian Telecom Development Corporation (RTDC). "Sie betreibt in Russland ähnliche Netze", so Brandberg. Abgesehen von Pönalen gibt es keine Eile, denn es gebe noch keine in Europa zugelassenen Endgeräte, die in diesem Funkspektrum funken können. Hauptzweck des Netzes ist Hochgeschwindigkeits-Internet - ähnlich wie UMTS, nur schneller. Größter Vorteil: Man braucht zehn bis 15 Mal weniger Sendeanlagen.