Der Weckruf könnte lauter nicht sein. Kärnten ist auch heuer wieder österreichweites Schlusslicht bei der Verbreitung von Computer und dem Internet. Seit Jahren trägt das südlichste Bundesland die rote Laterne, wenn es um neue Technologien geht - erst gestern wurde diese unrühmliche Rolle erneut durch eine Untersuchung der Statistik Austria untermauert.

Nur 37 Prozent haben Breitband. In 61 Prozent der Kärntner Haushalte steht ein PC, nur knapp mehr als die Hälfte der Kärntner Haushalte ist ans weltweite Datennetz angeschlossen. Überhaupt nur 37 Prozent der Kärntner haben schnelles Breitband-Internet zu Hause. Das eine hängt mit dem anderen zusammen - wo kein Computer steht, ist auch ein Internet-Zugang beschränkt sinnvoll. Gerade bei der Computer-Ausstattung hat Kärnten im Vergleich zu den Spitzenreitern weiter an Terrain verloren. In den letzten fünf Jahren gab es hierzulande mit einem Wachstum von 20 Prozentpunkten den zweitkleinsten Zuwachs. Seit 2002 wurden nur in Oberösterreich weniger Computer gekauft.

Internet wächst leicht. Bei der Internet-Penetration hat man den Abstand zur Spitze im Vergleich zum Vorjahr leicht um drei Prozentpunkte verringern können. Betrug das Loch zur Bundeshauptstadt vor einem Jahr noch über 16 Prozent, sind es nun "nur" noch 13 Prozent. Hier könnte die Breitband-Offensive des Landes etwas bewirkt haben.

Zuwachs an ADSL. "Im Jahresabstand konnten wir einen überdurchschnittlich großen Zuwachs bei ADSL-Anschlüssen in Kärnten beobachten", erklärt Peter Schark von der Entwicklungsagentur - sie steht hinter der Breitband-Offensive. In diesen Zahlen ist jedoch nur ein Anbieter - die Telekom Austria - vertreten.

Kärnten analysieren. Seit Ende 2006 können nun 95 Prozent aller Haushalte schnelles Internet nutzen. Damit sie es auch tun, muss noch viel getan werden. Um die richtigen Wege zu finden, will man in der Statistik Austria in den nächsten Wochen "das Phänomen Kärnten" näher analysieren, verschiedene mögliche Gründe statistisch abklopfen.

Gestützte Computer. Eine Idee hat Schark bereits: "Wir müssen die Hardware stützen. Für viele ist ein PC oder Notebook mit 1000 Euro immer noch unerschwinglich", so der Chef der Entwicklungsagentur Kärnten. Die Mittel davon sollen aus der Breitband-Offensive kommen. Die Telekom Austria muss bekanntlich für jeden Ort, in dem sie Gewinne schreibt, die Förderung zurück bezahlen.