Unter Videofilmern gibt es eine Glaubenskrise: Die einen hassen die neue Technik, die anderen lieben sie. Die Rede ist von nicht linearen Aufzeichnung auf Festplatte, DVD oder Speicherchip. "Manche wollen einfach nicht wahr haben, was sich auf diesem Gebiet alles tut", erklärt Klaus Klimisch vom steirischen Film- und Videoclub.

Qualität. Die Puristen lieben die Bandaufnahme, die unbestritten die beste Qualität bietet. Weil Videos auf einer Mini-DV-Kassette ohne Kompression aufgezeichnet werden, gibt es auch keine Artefakte. Das sind unschöne Schlieren etwa am Rand von Gegenständen. Aber die Bildbearbeitung in modernen Camcordern ist schon so gut, dass man diese hässlichen Bildteile oft gar nicht mehr sieht. Auch beim Schneiden hat die Kassette Vorteile, weil Bild für Bild aufgenommen wird, während bei neueren Methoden (Mpeg 2 und Mpeg 4) aus Platzgründen oft mehrere Bilder übereinander gelegt werden.

Bequem und schnell. Die Avantgardisten lieben neue Aufzeichnungsmethoden: DVD, Festplatte und Speicherchips. Sie haben den Vorteil, dass man nicht gelungene Szenen sofort löschen kann, beliebig zwischen einzelnen Clips hin- und herspringen kann. Außerdem geht das Kopieren zum Schnitt am PC viel schneller. Bei Bandgeräten muss man beim Überspielen gleich lange warten, wie aufgezeichnet wird - moderne Datenträger kopieren einfach die Datei vom Gerät auf den Rechner.

Massig Platz und billig. Die Richtung ist klar: Alles bewegt sich in Richtung Speicherchips. Noch ist es aber zu teuer, Camcorder mit großer Kapazität auszustatten. Einstweilen greifen die Techniker daher zu Festplatten, wie man sie von großen MP3-Playern wie dem Apple iPod her kennt. Ihr größter Vorteil: Sie sind billig und kein anderes Speichermedium fasst mehr Videodaten als sie. Allerdings brauchen die beweglichen Teile mehr Strom und sind zudem anfällig gegen Schubser. Weil ein Sturz zum Tod führen wird, bauen alle Hersteller Bewegungssensoren ein, die allerdings auch den Betrieb stören können - beispielsweise, wenn man mit dem Mountainbike eine spektakuläre Abfahrt filmen will.

Kapazität. Weil sie große Datenmengen fassen können, sind sie auch bestens für hoch auflösende Videos (HD) geeignet. Während eine DVD in höchster HD-Auflösung lediglich 15 Minuten Video fasst, sind es bei einer 60 GB-Festplatte bis zu sieben Stunden. Wer seine Videos nur ins Web stellen will, kann ruhig die kleinste Qualitätsstufe nutzen, die bei gleichen Kapazität weit über 40 Stunden aufzeichnet. Einzig dem Akku geht schon viel früher der Saft aus.

Fotos. Obwohl sie viel Platz bieten, lassen sie sich dennoch oft mit Speicherkarten aufrüsten, die man leicht entnehmen und in den PC stecken kann. Darauf kann man übrigens nicht nur Videos speichern - jeder aktuelle Camcorder kann auch Fotos in brauchbarer Auflösung schießen.