Mittlerweile sind wir auch temperaturtechnisch im Sommer angekommen. Und auf Grills im Wert eines kleinen Gebrauchtwagens brutzeln wieder Koteletts zu Dumpingpreisen. Die Prioritätensetzung erscheint kurios. Anstatt auf teure Premium-Teile zu setzen, sollte man doch eher zu hochwertigem Fleisch greifen. Sizzle-Zone, Edelstahl-Hauptbrenner, Highend-Präzisionszangen und Soft-Touch-Griff am Deckel sind jedoch anscheinend wichtiger.

VIDEO - Grillen in der Natur

Gerne geben Grillfans dafür über 1000 Euro und mehr aus. „Natürlich kommt es beim Grillen von Fleisch aber vor allem auf die Qualität an“, erklärt Robert Buchberger. Der Fleischermeister aus Pöllau mit acht Filialen, liefert Fleisch- und Wurstspezialitäten von Rind, Kalb und Schwein. Und das ausnahmslos von Tieren aus kleinen landwirtschaftlichen Betrieben im Naturpark Pöllauer Tal und der näheren Umgebung. „Deshalb sollte man beim Kauf immer darauf achten, woher das Tier stammt, wie es gelebt und vor allem, was es gefuttert hat“, verdeutlicht Buchberger.

Der Fleischermeister ist auch leidenschaftlicher Grillfan mit einer stattlichen Selektion von Grillgeräten. Dennoch stellt er klar: „Man braucht für ein gutes Stück Fleisch nicht unbedingt einen Hightech-Grill. Viel mehr High-End-Fleisch.“ Aus diesem Grund werden die Grills der Casa Buchberger für die gemeinsame Grill-Session mit der Kleinen Zeitung auch links liegen gelassen. Eine einfache Feuerstelle im Garten ist mit ein paar Backsteinen und einem Rost schnell selbst gebaut. Durch die Bauweise ist die Glut geschützt und das Feuer kann sich nicht ausbreiten.

Echte brasilianische Spieße sind besonders geeignet für Fleisch und Gemüse
Echte brasilianische Spieße sind besonders geeignet für Fleisch und Gemüse © Manuel Hanschitz

Trotzdem: Vorsicht bei offenem Feuer, besonders wenn kleine Kinder dabei sind. Da kein Zement verwendet wird, ist die Grillstation auch leicht wieder zu entfernen. „Wichtig für das Feuer ist ein gut durchgetrocknetes Holz“, sagt Buchberger, während er die Holzscheite aufrecht aneinander schlichtet. Mit dem Bouffadou oder „Flammenbläser“ ist das Feuer schnell entfacht und es kann losgehen.

Man vergisst leider zu oft, wie einfach große Geschmackserlebnisse entstehen können. Es braucht nämlich kein halbes Dutzend Soßen, keine fünf Salate und Unmengen an Fleisch, um aus ganzem Herzen zu genießen. Eine Handvoll Zutaten reicht.

Robert Buchberger bestreut das Bauchfleisch kurz vor dem Grillen noch mit einem speziellen Grillgewürz
Robert Buchberger bestreut das Bauchfleisch kurz vor dem Grillen noch mit einem speziellen Grillgewürz © Manuel Hanschitz

Buchberger hat sich große Spieße besorgt. Diese bestückt er mit Paprika, Zwiebel, Zucchini oder auch Ananas. Für alle Fleischfans das Highlight sind aber bestimmt Buchbergers Spieße mit Bauchfleisch. Wie man es vom Bauchlappen kennt, ist es ein Stück vom Schwein, das recht fettig ist. Dieses Fett wird beim Grillen aber wunderbar knusprig.

Doch ganz egal wie man es selbst am liebsten mag oder seine Grillparty anlegt: die Abwechslung machts. Ambitionierte Grillfans schauen nämlich abgesehen vom Ursprung genauso auf neue Ideen. Flanksteak, Flat Iron, Onglet, Spitzkohl, Pilze oder auch Obst sorgen durch die gewonnen Raucharomen für neue kulinarische Erlebnisse.