Es ist wichtig, Fragen zu stellen, auch wenn sie lächerlich klingen. „Wenn Köche vor Wut kochen, was kochen sie dann?“ Oder: „Warum ist ein Pizzakarton quadratisch, wenn eine Pizza rund ist?“ Ok, auf manche Fragen gibt es keine richtigen Antworten! Aber haben Sie sich auch schon einmal gefragt, wie viele Joghurts eine Kuh pro Tag abliefert? Nach kurzer Recherche lässt sich zumindest diese Frage schnell beantworten. Die durchschnittliche Milchkuh gibt etwa 26 Liter Frischmilch am Tag. Aus dieser Milchmenge können täglich ungefähr neun Kilogramm Joghurt oder 60 Joghurts in 150 Gramm Gläsern hergestellt werden.

Video - Michael Forster im Schloss über die Schulter schauen

Das ist eine ganze Menge. Und auch gut so, denn Joghurt ist nach wie vor beliebt. Die anhaltende Popularität von Joghurt rührt vor allem daher, dass es immer wieder als besonders gesund beschrieben wird. In den verschiedensten Ländern arbeitet man daran, konkrete Effekte wissenschaftlich nachzuweisen. Doch egal wie gesund es nun tatsächlich ist, Joghurt hatte vor allem einen Zweck: Milch länger haltbar zu machen. Die nomadischen Turkvölker, so nimmt man an, dürften zu den ersten Kulturen gehört haben, die Joghurt kannten. Sie sollen der Speise auch den Namen gegeben haben: Yoghurut.

Auch heute findet man auf den Märkten Asiens noch viele ursprüngliche Joghurterzeugnisse wie Ayran, Kaskh, Kurt, Quroot oder Labneh, die bei uns weitgehend unbekannt sind. Allesamt Produkte, die sich wochen- oder sogar jahrelang aufbewahren lassen. Naturjoghurt weist einen leicht säuerlichen Geschmack auf, was angesichts der Herstellung von Joghurt nicht weiter verwundert. Deshalb bevorzugen sehr viele Menschen Fruchtjoghurts, denn diese enthalten Zucker und Früchte oder eben auch Fruchtaromen.

Joghurts in außergewöhnlicher Qualität findet man im steirischen Murtal. Bei der Familie Madl in Hart bei Seckau wird frische Milch gemolken, sofort gekühlt und noch am selben Tag pasteurisiert und weiterverarbeitet. Die fertigen Produkte gelangen nach dem Abfüllen direkt am kürzesten Weg zum Kunden. Einer der wenigen noch verbliebenen zugelassenen Schulmilchbetriebe beliefert nicht nur Schulen und Kindergärten, sondern auch einige Kaufhäuser, Großküchen und Gasthöfe.

Hoch erfreut über die gebotene Qualität ist auch der Küchenchef vom Hotel Schloss Gabelhofen in Fohnsdorf. Michael Forster setzt in den altehrwürdigen Gemäuern auf eine einfallsreiche Küche. Hochwertige Produkte weitgehend von Lieferanten aus der Region, Wild aus der eigenen Jagd, Rind aus dem Authal und die Fische stammen aus eigener Zucht am Grundlsee. Alles frisch und voller Aroma. Und genau so kommt auch das Rezept daher, in dem der Joghurt der Familie Madl eine bedeutende Rolle spielt. Der Geschmack des aromatischen Joghurts wird nur durch etwas Zitrone und Petersilie verfeinert und durch Gelatine in optische Form gebarcht. Kombiniert mit gebeiztem Saibling entsteht so ein herrlich erfrischendes Gericht, das optisch einiges hermacht, aber relativ leicht umzusetzen ist.

Michael Forster streicht eine Joghurt-Kräuter-Masse dünn auf, lässt sie im Kühlschrank erkalten und sticht kreisrunde Böden aus
Michael Forster streicht eine Joghurt-Kräuter-Masse dünn auf, lässt sie im Kühlschrank erkalten und sticht kreisrunde Böden aus © Nadja Fuchs